Sponsoring

Kurze Dauer, große Wirkung: Vonovia und VfL verlängern

Wenn ein Fußballverein die Vertragsverlängerung mit seinem Hauptsponsor verkündet, dann interessieren sich die Fans in allererster Linie für zwei Fragen: Wie lange läuft der neue Vertrag? Und wie viel Geld kassiert der Klub? Obwohl der VfL und das in Bochum ansässige Wohnungsunternehmen Vonovia am Donnerstag extra zu einem Pressetermin geladen haben, gab es auf beide Fragen keine Antwort. Nur eines war zu erfahren: Die Vereinbarung gilt ligaunabhängig.

Planungssicherheit für den VfL

Dass Vertragsinhalte, wozu insbesondere die vereinbarte Zahlungssumme gehört, detailliert preisgegeben werden, ist ohnehin nicht üblich. Vertragslaufzeiten werden jedoch gerne kommuniziert – zumindest dann, wenn sie die Botschaft, die die beiden Unternehmen aussenden wollen, verstärken. Insofern ist davon auszugehen, dass der ursprünglich bis 2024 datierte Vertrag zwischen dem VfL und Vonovia zunächst nur um ein weiteres Jahr ausgedehnt wurde. 

Für den VfL ist aber auch das ein Erfolg, getreu dem Motto: kurze Dauer, große Wirkung. Ilja Kaenzig, der Sprecher der Geschäftsführung beim Bundesligisten, spricht von „Planungssicherheit“ und somit von einem „vorgezogenen Weihnachtsgeschenk.“ Tim Jost, Direktor für Marketing und Vertrieb beim VfL, lässt nicht unerwähnt, dass es „nur wenige Klubs gibt, die das Logo eines in der eigenen Stadt ansässigen Unternehmens auf der Brust tragen.“

Vonovia ist Sponsor seit 2016

Seit der Bundesliga-Rückkehr 2021 ist das in Bochum der Fall. Bereits seit 2016 engagiert sich der DAX-Konzern als Namensgeber für das Stadion. „Vonovia ist für den VfL mehr als ein Werbepartner, dieses bedeutende Unternehmen ist ein strategischer Partner“, betont Kaenzig. Rund fünf Millionen Euro lässt sich Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen die beiden Werbepakete fürs Trikot und fürs Stadion in Summe kosten.

Fast schon ‚Peanuts‘ für Vonovia, der knapp 550.000 Wohnungen im Gesamtwert von fast 90 Milliarden Euro gehören. Allerdings kämpft der Immobilienriese in seinem Kerngeschäft gerade mit erschwerten Bedingungen. Angesichts von Kostensteigerungen wurden im September alle weiteren für das Jahr 2023 angedachten Bauprojekte gestoppt. Auch das könnte ein Grund für die zurückhaltende Kommunikation sein, für eine kürzere Vertragslaufzeit sowieso.

Namensrechte am Stadion bis 2026

Gleichwohl dient das Engagement beim VfL auch der Imagepflege. Negativ-Schlagzeilen gibt es immer wieder. Erst diese Woche berichtete der NDR über hohe Nebenkostenabrechnungen, an denen konzerneigene Tochtergesellschaften mitverdienen sollen. Vonovia wies diese Vorwürfe zurück. Die Kosten würden genau an die Mieter weitergereicht. Bodenständigkeit, sagt Vonovia-Vorstand Arnd Fittkau, sei ein Wert, der den VfL und sein Unternehmen verbinde.

Die allenfalls moderate Kritik aus dem Bochumer Fanlager kann er ohnehin weglächeln. Die allermeisten Anhänger stehen der Partnerschaft augenscheinlich positiv gegenüber. Schließlich hat Vonovia dafür gesorgt, dass das Ruhrstadion wieder Ruhrstadion heißt. Die Namensrechte hierfür liegen noch bis Mitte 2026 beim Konzern an der Universitätsstraße. Diese Vertragslänge wurde seinerzeit übrigens ganz offen kommuniziert.


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(Foto: VfL Bochum 1848)