Präsidiumswahlen

VfL-JHV: Erste Frau fürs Präsidium – Kree plant Rückzug

Nach zwei Corona-Jahren tagt das höchste Vereinsgremium in diesem Jahr wieder in Präsenz. Am 15. November, drei Tage nach dem letzten Bundesligaspiel vor der WM-Pause, findet im RuhrCongress die Mitgliederversammlung des VfL Bochum statt. In diesem Jahr stehen Präsidiumswahlen auf der Tagesordnung. Das Team um den Vorsitzenden Hans-Peter Villis möchte erneut kandidieren und sich für vier weitere Jahre wählen lassen – allerdings nicht geschlossen.

Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin plant Ex-Spieler Martin Kree aus persönlichen Gründen seinen Rückzug. Der 57-Jährige gilt als wichtigster Berater von Villis in sportlichen Angelegenheiten und ist zugleich dessen Stellvertreter. Kree wurde 2012 erstmals in das Kontrollgremium gewählt und gehörte diesem durchgängig an. Neben Villis werden sich also lediglich Uwe Tigges, Andreas Eickhoff und Franz-Josef Tenhagen zur Wiederwahl stellen. Außerdem wird der Vorsitzende des Wirtschaftsrats, aktuell Volker Goldmann, vom Präsidium kooptiert.

Wahl des Fanvertreters

Das Präsidium muss allerdings auch künftig aus sechs gewählten Mitgliedern bestehen. Zwei Personen fehlen also noch. Ein Platz ist laut Satzung für den Vertreter der Fanclubs vorgesehen. Das ist aktuell Martin Volpers. Er muss sich aber zunächst in der Fanclubvertreterversammlung am 24. Oktober gegen mögliche Gegenkandidaten behaupten. Sollte Volpers dort in seinem Amt bestätigt werden, darf er sich auch in der Mitgliederversammlung zur Wahl stellen.

Außerdem soll bald zum ersten Mal eine Frau dem Bochumer Präsidium angehören. Sie könnte den freien Platz von Martin Kree einnehmen. Die hierfür zuständige Findungskommission wird ihren Vorschlag spätestens am 15. November präsentieren. Die Auserwählte könnte das Präsidium dann komplettieren – sofern die Mitglieder zustimmen. Gewählt wird beim VfL Bochum bekanntlich en bloc; eine Abstimmung über einzelne Kandidatinnen oder Kandidaten ist möglich, müsste aber von der Versammlung zunächst auf Antrag beschlossen werden.

Keine Oppositionsbewegung

Zu einer Kampfabstimmung wird es nicht kommen, weil es nach jetzigem Stand kein zweites Team gibt, das sich zur Wahl stellt. Das dürfte speziell Villis beruhigen, der nach der Trennung von Thomas Reis und dem Abschied von Sebastian Schindzielorz viel Kritik einstecken musste. Bislang beschränkte sich der Unmut aber auf Beiträge im Netz, im Stadion war das kaum ein Thema. Wie groß die Unzufriedenheit der Mitglieder ist, lässt sich folglich kaum beziffern.

Vorsorglich gehen die Verantwortlichen aber von einer längeren Aussprache aus und haben der Veranstaltung ein Limit gesetzt: Spätestens um 1 Uhr nachts, also nach sechs Stunden, soll Schluss sein. Dass die Versammlung erstmals im November stattfindet, hat übrigens einen einfachen Grund: Die Satzung wurde im vergangenen Jahr mit Zustimmung der Mitglieder geändert. Seitdem genügt ein beliebiger Termin im Geschäftsjahr, die Frist bis zum 31. Oktober entfällt. Sollten Mitte November neue Corona-Regeln keine Präsenzveranstaltung zulassen, wird ein neuer Termin gesucht.

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(Foto: Imago / Revierfoto)