2:0-Sieg in Osnabrück

Wintzheimer für Ganvoula: VfL will Torschützen halten

Fans des VfL Bochum sind es gar nicht gewohnt: Erstaunlich souverän bringt der Revierklub derzeit seine Führungen über die Zeit, ließ beim 2:0-Erfolg in Osnabrück nichts mehr anbrennen – auch deshalb, weil Torhüter Manuel Riemann in der Schlussphase noch einen Elfmeter parierte. Er hielt den vierten Sieg im sechsten Geisterspiel fest, wieder einmal blieb der VfL ohne Gegentor. Und: Zum ersten Mal in dieser Saison gelang der zweite Dreier in Folge.

Verdienter Auswärtssieg

All das war möglich, weil die Bochumer fußballerisch erneut überzeugten. Am Führungstreffer in der ersten Halbzeit waren Robert Zulj und Jordi Osei-Tutu beteiligt, vollendet wurde der Angriff von Osnabrücks Lukas Gugganig mit einem Eigentor. Der VfL drückte nach dem Seitenwechsel weiter und belohnte sich erneut, als Danilo Soares nach vorne stürmte und Manuel Wintzheimer gekonnt in Szene setzte. Der Leihstürmer erzielte das verdiente 2:0. Nachdem er schon in der Vorwoche zweimal gegen St. Pauli traf, aber beide Tore nicht zählten, durfte er jetzt wirklich jubeln.

Ohnehin hinterließ der 21-Jährige wieder einmal einen guten Eindruck. Zum zweiten Mal nach der Corona-Pause spielte er für Top-Torjäger Silvere Ganvoula. Den Kongolesen vermisste dabei kaum jemand. Wintzheimer suchte immer den Abschluss, war insgesamt deutlich fleißiger als sein Teamkollege in den Partien davor. Im Saisonendspurt scheint sich der Juniorennationalspieler zur Stammkraft zu entwickeln. Zumal Ganvoula mit muskulären Problemen das Saisonaus droht. Weil auch Simon Zoller verletzt ausfällt, ist Wintzheimer der einzig verbliebene Stürmer.

Wintzheimers Vertrag endet

Doch der Jungspund ist keineswegs eine Notlösung. Schon vor der Zwangspause gehörte er hin und wieder zur Startelf, in jedem zweiten Spiel traf er dann auch. Für Manager Sebastian Schindzielorz ist das durchaus ein Argument für eine Weiterverpflichtung. Der Leihvertrag läuft Ende Juni aus, doch der VfL ist an mehr interessiert. Schon vor der Partie in Osnabrück gab es ein Lob für Wintzheimer. Schindzielorz bezeichnete den Angreifer in der Presserunde als „wertvoll“ und „brandgefährlich“. Das Problem: Wintzheimer steht noch zwei Jahre beim Hamburger SV unter Vertrag.

Ob die Norddeutschen mit ihm planen, hängt auch davon ab, in welcher Liga sie künftig spielen. Offen ist auch, ob nur ein weiteres Leihgeschäft oder gar eine feste Verpflichtung möglich wäre. Aus wirtschaftlichen Gründen ist Letzteres aber ziemlich unwahrscheinlich. Es sei denn, ein Verkauf von Silvere Ganvoula im Sommer kommt doch noch infrage. Trainer Thomas Reis ließ zuletzt Kritik an dessen oft lustlos wirkender Spielweise durchschimmern, auch abseits des Platzes fällt Ganvoula mitunter negativ auf. All das kann man von Manuel Wintzheimer nicht behaupten.

(Foto: EPA Poolfoto)