Kaderumbau

Mindestens noch zwei Neue: VfL in konkreten Verhandlungen

Das wichtigste Arbeitsmittel von Sportdirektoren oder Geschäftsführern im Fußball ist das Smartphone. Immer dabei, bietet es auch im Ausland alle Möglichkeiten, Transfergespräche fortzusetzen und womöglich sogar abzuschließen. Patrick Fabian und Marc Lettau halten es am Trainingsplatz in Gais jedenfalls länger in der Hand und am Ohr als die Spieler Trainingsminuten absolvieren – obwohl die Einheiten recht intensiv sind. 29 Spieler befinden sich aktuell im Bochumer Trainingslager. Sowohl die mitgereisten Anhänger als auch die Daheimgebliebenen beschäftigen sich mit der Frage, ob sich die Gruppe bis zur Abreise am Sonntag noch verändern wird. Klar ist: Patrick Fabian und Marc Lettau arbeiten an weiteren Transfers, und die Liste mit möglichen Zu- und Abgängen ist noch relativ lang.

Mehrere Abgangskandidaten

Einige Fakten sind ja längst bekannt: Jacek Goralski, der in der oberen Hälfte des internen Gehaltsrankings steht, darf und soll den Klub verlassen. Aktuell ist er für die Klubsuche freigestellt, ein Transfer steht aktuell aber nicht bevor. Auch Jordi Osei-Tutu wurde ein Vereinswechsel nahegelegt, Eigengewächs Moritz Römling ebenso. Zur Halbzeit der Saisonvorbereitung gesellen sich noch weitere Abgangskandidaten dazu. Auch Luis Hartwig, der ebenfalls aus der eigenen Jugend stammt und in der vergangenen Saison in die zweite österreichische Liga ausgeliehen war, wird sich umorientieren müssen. Thomas Letsch hat in den Testspielen gegen Verl und Düsseldorf bereits auf die Dienste des jungen Angreifers verzichtet. Hartwigs Vertrag endet 2024, ein weiteres Leihgeschäft ist folglich nicht mehr möglich.  

Offen ist zudem, wie es mit Tim Oermann und Gerrit Holtmann weitergeht. Abwehrtalent Oermann war ein halbes Jahr ausgeliehen, spielte in Österreich beim Erstligisten Wolfsberger AC und war dort sogar Stammkraft. Der 20-Jährige geht nun in sein zweites Profijahr, sein Vertrag gilt bis 2026, der VfL traut ihm die Bundesliga zu. Dennoch ist eine weitere Leihe denkbar. Voraussetzung dafür: Der VfL stärkt seine Abwehr mit neuem Personal. Dann würden die Einsatzchancen für Oermann sinken und eine erneute Leihe wäre sinnvoll. Und bei Holtmann? Der Wechselwunsch des Spielers bleibt bestehen, Holtmann hat seine Absichten gegenüber Tief im Westen – Das VfL-Magazin zuletzt sogar bestätigt. Allerdings gibt es derzeit keinen passenden Abnehmer, der bereit ist, eine marktübliche Ablöse zu zahlen.

Mindestens zwei Neue

Geld, das der VfL wieder in seine Mannschaft stecken würde, von dem die weitere Kaderplanung aber nicht in Gänze abhängt. Denn trotz der derzeit üppigen Kadergröße von 30 Profis gibt der 40-Millionen-Etat noch Spielräume her, in erster Linie für zwei Positionen: Für einen neuen Innenverteidiger sowie für einen linken Schienenspieler. Diese zwei Planstellen wollen die Verantwortlichen in jeden Fall noch besetzen. Bei passenden Abgängen gibt es aber weitere Ideen. Fabian und Lettau halten noch immer Ausschau nach einem bewegungsfreudigen Angreifer, nachdem der Deal mit Sven Michel geplatzt ist. Nicht unwahrscheinlich ist außerdem, dass noch ein weiterer Innenverteidiger kommt. Der VfL beobachtet den Markt, zahlreiche Vereine wollen ihren Kader verkleinern, bieten Spieler sogar teilweise selber an.

Denkbar ist auch, dass Preise allmählich sinken. Das Interesse an Maxim Leitsch und Keven Schlotterbeck ist bekannt, die zu hohen Gehalts- oder Ablöseforderungen allerdings auch. Längst hat die sportliche Leitung auch andere Kandidaten ins Visier genommen. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin sind die Gespräche mit einem Innenverteidiger bereits fortgeschritten, eine Einigung in Sichtweite. Dass dieser Spieler Dominique Heintz heißt, worüber in einigen Foren intensiv spekuliert wird, wäre allerdings mehr als überraschend. Der Verteidiger, der bereits in der vergangenen Saison nach Bochum ausgeliehen war, wäre verfügbar, Union Berlin möchte ihn abgeben. Doch Marc Lettau hatte im Juni bekräftigt, dass es keine Bemühungen mehr um einen Verbleib von Heintz geben würde.


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(Foto: Marc Niemeyer)