Lehrermangel

Aprilscherz: Letsch hilft an Bochumer Schule aus

(Update: Leider müssen wir alle Schülerinnen und Schüler in Bochum enttäuschen: Thomas Letsch wird nicht euer neuer Mathe- und Sportlehrer. Es handelt sich lediglich um den alljährlichen Aprilscherz. Offenbar ist die Personalnot an den Schulen aber wirklich so groß: Es meldeten sich ein ehemaliger Schulleiter sowie eine Lehrerin aus Bochum, die sich über Verstärkung sehr gefreut hätten.)

In Deutschland fehlen immer mehr Lehrkräfte. Die Kultusministerkonferenz spricht von 12.000 offenen Stellen bundesweit, der Verband Bildung und Erziehung sogar von 50.000. Das Land Nordrhein-Westfalen greift deshalb zu einer radikalen Maßnahme: Alle ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer, die mittlerweile in anderen Jobs tätig sind, müssen nach den Osterferien an einer Schule aushelfen. Auch der VfL Bochum ist davon betroffen. Cheftrainer Thomas Letsch, studierter Mathematik- und Sportlehrer, wird ebenfalls zum Schuldienst verpflichtet. An zwei Tagen in der Woche steht er deshalb nicht auf dem Trainingsplatz, sondern vor einer Schulklasse.

Unterricht zweimal pro Woche

Letsch wird einer Schule in Bochum zugewiesen; welcher genau, ist noch nicht bekannt. „Das wird eine besondere Herausforderung in den nächsten Wochen: Beim VfL soll natürlich der Klassenerhalt gelingen. In der Schule wäre das fatal. Dort verfolge ich das umgekehrte Ziel. Ich möchte allen Schülerinnen und Schülern meiner Klasse zum Aufstieg in die nächste Jahrgangsstufe verhelfen“, sagt der 54-Jährige auf Anfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Letsch wird jeden Montag und Donnerstag unterrichten: montags im Fach Mathematik, donnerstags als Sportlehrer. „Vielleicht entdecke ich ja noch ein Talent für den VfL Bochum. Dann wäre das auch eine Win-win-Situation für den Klub.“

Letsch war Lehrer in Lissabon

Beim VfL werden die Co-Trainer Jan Fießer und Frank Heinemann einspringen, wenn Thomas Letsch in der Schule arbeitet. Sorgen, dass die Arbeit beim VfL leidet, hat Geschäftsführer Ilja Kaenzig keine: „Die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt sinkt dadurch nicht. Gleichzeitig wird Thomas Letsch dafür sorgen, dass die Kinder in Bochum Wahrscheinlichkeitsrechnung noch besser verstehen. Unser Trainer ist flexibel einsetzbar.“ Letsch war zuletzt im Jahr 2012 als Lehrer tätig, damals an der Deutschen Schule in Lissabon. Davor hat er am Gymnasium in Plochingen unterrichtet, an dem er selbst Schüler war. Sein Vertrag als Aushilfslehrer läuft bis zum 1. April 2024.

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(Foto: Marc Niemeyer)