Knapp ein Jahr ist es her, als tausende Bochumer fassungslos im Ruhrstadion saßen oder standen und akzeptieren mussten, dass das Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach vom Schiedsrichtergespann abgebrochen wurde. Der Grund ist hinlänglich bekannt: Assistent Christian Gittelmann wurde von einem vollem Bierbecher getroffen. Ob der Abbruch seinerzeit wirklich notwendig war, darüber lässt sich immer noch trefflich streiten. Nachvollziehbar und regelkonform war er natürlich.
VfL steht unter Bewährung
Viele Fans haben in den Wochen danach dazugelernt. Becherwürfe, die im Ruhrstadion leider eine gewisse Tradition haben, gab es zuletzt seltener oder gar nicht mehr. Doch am Mittwochabend beim Pokalspiel gegen Dortmund wurde deutlich, dass es noch immer Anhänger gibt, die aus Schaden nicht klug geworden sind. Bilder belegen: Ausgerechnet bei der Rückkehr von Gittelmann ins Ruhrstadion flogen wieder Becher. Getroffen wurde der Unparteiische zum Glück nicht – aber darum geht es auch nicht. Jeder Wurf, auch beim Torjubel, ist einer zu viel, zumal der VfL immer noch unter Bewährung steht. Kein Gegenstand landet zufällig im Innenraum.
Kameratechnik nutzen
Elf Monate nach dem Spielabbruch tut offensichtlich eine Erinnerung gut: Jeder Becher hat das Potenzial, den Verein in große Schwierigkeiten zu bringen, vom persönlichen Schaden einmal abgesehen. Deshalb sollten die Verantwortlichen auch nicht zögern und die neu installierte Kameratechnik nutzen, um diejenigen ausfindig zu machen, die sich immer noch nicht im Griff haben. Das kann man jetzt als übertriebene Härte werten. Aber wollt ihr am Ende der Saison wegen eines abgebrochenen Spiels absteigen? Nein. Also: Fiege gehört in den Rachen, nicht auf den Rasen.
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(Foto: Firo Sportphoto)