Kaderplanung

Erstes Interview: Ordets spricht über Bochum und seine Zukunft

Interviewanfragen hat Ivan Ordets in der zurückliegenden Saison stets abgelehnt. Nun aber hat sich der Innenverteidiger zum ersten Mal seit seinem Wechsel nach Bochum und auch zum ersten Mal seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine öffentlich zu Wort gemeldet. Mit dem Journalisten Roman Kademin hat er in dieser Woche ausführlich über seine sportliche und private Situation in Bochum gesprochen – und natürlich auch über seine Zukunft.

Der VfL hat ihm ein Angebot vorgelegt

Im Normalfall möchte Tief im Westen – Das VfL-Magazin mehr bieten als die Zusammenfassung und Übersetzung eines Interviews, das andere geführt haben. Doch die Aussagen von Ordets sind aus den genannten Gründen nicht nur einmalig, sondern auch von aktueller Relevanz. Schließlich hoffen nicht nur die Verantwortlichen des VfL auf eine Unterschrift des Ukrainers, sondern auch die meisten Fans. Eine klare Tendenz scheint es aber noch nicht zu geben.

„Mein Vertrag läuft aus, der Verein hat mir ein neues Angebot gemacht. Ich mache jetzt eine Fußballpause und werde es mir in Ruhe überlegen“, sagt Ordets, der zumindest eine baldige Entscheidung in Aussicht stellt. „Die Bundesliga ist gut, es gibt aber auch andere Optionen. Ich hoffe, mit meiner Familie die richtige Entscheidung zu treffen.“ Der 30-Jährige weiß um die Vor- und Nachteile des VfL: „Der Verein ist nicht reich, aber der Zusammenhalt ist besonders.“

Große Freude über den Klassenerhalt

Ordets lobt besonders den Teamgeist und die Stimmung im Bochumer Ruhrstadion, speziell beim letzten Heimspiel gegen Leverkusen. „Die Atmosphäre war super und hat uns geholfen. Wenn es um Emotionen beim Fußball geht, wird das Spiel wahrscheinlich ein Leben lang an erster Stelle stehen.“ Große Worte, die sich aber mit Fotomaterial belegen lassen. Ordets hatte Tränen in den Augen, als er nach dem Abpfiff seine Frau auf dem Spielfeld umarmte.

Dabei war ihm die Situation zunächst nicht ganz geheuer. „Beim Platzsturm wusste ich nicht, was passiert. Aber am Ende haben die Fans nur an meinem Trikot und der Hose gezogen. Alle waren glücklich. Dabei haben wir eigentlich nichts gewonnen, sondern uns nur gerettet.“ Ordets betont, dass die Zielsetzung in der kommenden Saison eine ganz ähnliche sei. Ob ihm das reicht? Vielleicht ist am Ende auch die private Situation ausschlaggebend für einen Verbleib.

Ordets lebt mit Familie in Düsseldorf

Ordets lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Düsseldorf. „Die Stadt ist etwas moderner als Bochum. Andrij Voronin (Ex-Bundesligaprofi aus der Ukraine, Anm. d. Red.) hat mir geraten, dorthin zu ziehen. Düsseldorf hat auch einen englischsprachigen Kindergarten.“ Generell habe er sich in Deutschland gut eingelebt. „Es ist ruhig, wir haben ein paar schöne Parks für uns entdeckt. Die Deutschen sind sehr anständig, manchmal etwas streng. Aber wir fühlen uns wohl.“


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Weitere Informationen zur komplizierten Vertragssituation von Ivan Ordets gibt es in diesem Artikel:

(Foto: Marc Niemeyer)