Vom Leistungsträger zum Reservisten

VfL-Fans fragen: Was ist los mit Tom Weilandt?

Vor knapp zwei Jahren, als Tom Weilandt noch regelmäßig Tore für den VfL Bochum erzielte, bildete er bei seinem Jubel mit den Händen ein mysteriöses „W“. Die Fans und der Boulevard spekulierten monatelang über die Bedeutung, ohne eine Antwort zu bekommen. Denn Tom Weilandt schwieg. Er versprach, das Geheimnis zu lüften, wenn er noch häufiger treffen würde. Doch dazu kam es nicht. Tom Weilandt spielt seit seiner bislang stärksten Saison im Trikot des VfL Bochum keine nennenswerte Rolle mehr. Aber warum? Das wollten in den vergangenen Wochen immer wieder treue ‚Tief im Westen‘-Leser wissen, schrieben Mails oder twitterten dazu.

Reis fordert mehr von Weilandt

Der Wandel vom Leistungsträger hin zum Reservisten, der zeitweise von U19-Spielern aus dem Spieltagskader verdrängt wurde, gibt tatsächlich Rätsel auf. Schließlich benötigt der Tabellenzweite – speziell in dieser terminreichen Saison – potenzielle Stammspieler in Bestform. Auch der Ausfall von Danny Blum brachte Tom Weilandt zuletzt nicht in eine bessere Position. „Wir wissen, welche Qualitäten er hat. Tom bewegt sich eher in den Halbräumen, während wir im Moment lieber auf schnelle Außen setzen“, liefert Trainer Thomas Reis eine Erklärung dafür, warum Tom Weilandt in dieser Saison noch keine Minute gespielt hat. Das ist – rein taktisch betrachtet – durchaus nachvollziehbar.

Aber: Auch Milos Pantovic ist kein klassischer Flügelstürmer und darf fast jedes Wochenende spielen. Und im Gegensatz zu seinem Teamkollegen hat Tom Weilandt seine Qualitäten vor dem Tor mehrfach nachgewiesen. Daran allein kann es also nicht liegen. Mangelnde „Robustheit“ und „Trainingsrückstand“ nannte Thomas Reis vor wenigen Wochen als weitere Gründe für die Reservistenrolle des 28-Jährigen. Tatsächlich hatte Weilandt längere Zeit mit Fußproblemen zu kämpfen. Doch die sind überwunden, er befindet sich wieder im Mannschaftstraining. Wie gut oder schlecht seine Leistungen dort sind, bleibt Beobachtern verborgen. Wegen der Corona-Lage ist das Gelände abgeriegelt.

Vertrag läuft bis Sommer 2022

Immerhin: Weilandt gehörte zuletzt in Leipzig und Osnabrück wieder zum Spieltagskader. Zum Einsatz kam er aber nicht. Auch in der Vorsaison reichte es nur zu sieben Startelfeinsätzen, ohne dabei zu überzeugen. Sollte er sich in der Rückrunde nicht steigern, ist ein vorzeitiger Abgang im kommenden Sommer nicht mehr ausgeschlossen. Eigentlich ist der gebürtige Rostocker ja noch bis 2022 an den VfL gebunden. Seine Vertragsverlängerung kam ausgerechnet in der Zeit zustande, in der Weilandt seine besten Leistungen zeigte, sogar Top-Scorer und Publikumsliebling war. Die Fans feierten ihn dafür. Auch deshalb vermissen sie ihn zurzeit.

(Foto: Imago / Revierfoto)