Debatte

VfL-Kolumne: Großer Umbruch im Sommer ist absehbar

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Immer zu Wochenbeginn gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Abgänge im Sommer.

Am Montag hat der VfL Bochum den Wechsel von Patrick Osterhage zum SC Freiburg bestätigt. Anzeichen für diesen Transfer gab es schon länger. Auch deshalb hat der Klub nun reagiert. Der Abgang des talentierten Mittelfeldspielers mag viele Fans verärgern, war angesichts der vertraglich vereinbarten Ausstiegsklausel jedoch zu erwarten.

Schon jetzt sollten sich die Anhänger des VfL darauf einstellen, dass es in den kommenden Wochen und Monaten weitere Meldungen dieser Art geben wird. Für den Sommer zeichnen sich große personelle Veränderungen ab, selbst im Falle des Klassenerhalts. Eine gewagte Prognose ist es nicht: Die Zahl der Spieler, die den VfL Bochum in diesem Sommer verlassen, wird am Ende zweistellig sein. Reservisten wie Danilo Soares, Philipp Förster oder Goncalo Paciencia werden kein neues Arbeitspapier erhalten, Michael Esser und Andreas Luthe denken über ihr Karriereende nach.

Auch zahlreiche Leistungsträger liebäugeln mit einem Vereinswechsel. Kevin Stöger war schon im Winter auf dem Sprung, nun wird er den VfL verlassen. Bei Takuma Asano ist ein Abgang recht wahrscheinlich, bei Christopher Antwi-Adjei zumindest nicht ausgeschlossen. Gerne würde der VfL auch Keven Schlotterbeck halten, doch der Leihvertrag mit dem SC Freiburg endet. Sollten andere Bundesligisten um die Dienste des Innenverteidigers mitbieten, ziehen die Bochumer vermutlich den Kürzeren. Denn in den allermeisten Fällen schauen die Spieler nur aufs Geld. Beziehungen zwischen Klubs und Fußballern sind in der Regel erst dann stabil, wenn das Karriereende naht oder der Spieler nicht gut genug ist, um bei finanzstärkeren Klubs unterzukommen.

Deshalb ist es auch eine Illusion zu glauben, dass Bernardo, Erhan Masovic und Tim Oermann noch länger das blau-weiße Trikot tragen. Spätestens 2025 werden sie wechseln, einer oder zwei von ihnen vermutlich schon in diesem Jahr. Dafür wären sie aber nicht allein verantwortlich. Denn Transfererlöse sind ein wesentlicher Teil des Geschäftsmodells, auch beim VfL Bochum. Fußballfans müssen das nicht gut finden, sollten es aber verinnerlichen. Das schützt vor Enttäuschungen.


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(Foto: Marc Niemeyer)