Personalien

Asano, Antwi-Adjei, Kwarteng: Wie der VfL für die Zukunft plant

Moritz Kwarteng war erkennbar frustriert. Von hinten und ohne Aussicht auf den Ball grätschte er seinen Gegenspieler im Heimspiel gegen Leipzig am vergangenen Wochenende einfach um. Schiedsrichter Harm Osmers zückte die Rote Karte. Das DFB-Sportgericht bewertete das Einsteigen sogar als Tätlichkeit und hat ihn für drei Meisterschaftsspiele gesperrt. Doch Kwarteng wird noch deutlich länger fehlen. Denn bei seinem Foul hat er sich einen Innenbandanriss im Knie zugezogen. Diese Verletzung ist gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Ende einer für ihn enttäuschenden Saison. Der Neuzugang bleibt somit bei lediglich 267 Einsatzminuten stehen, verteilt auf neun Einwechslungen und zwei Startelfeinsätze. Bereits im vergangenen Sommer war Kwarteng länger verletzt, erst ab Oktober einsatzbereit. Seine Jokerrolle allein auf die verpasste Saisonvorbereitung zu schieben, führt allerdings zu kurz. Offensichtlich fällt dem technisch versierten Angreifer die Anpassung an das Bundesliga-Niveau ziemlich schwer.

Kwarteng ist noch keine Verstärkung

In der Vorwärtsbewegung ließ der 25-Jährige seine Fähigkeiten zumindest schon aufblitzen, im Spiel gegen den Ball offenbarte er allerdings deutliche Schwächen. Genau die sind auch der Grund dafür, warum Kwarteng bislang nur selten zum Einsatz gekommen ist. In Magdeburg war er noch einer der Top-Spieler der 2. Liga, in Bochum ist Kwarteng noch nicht die erhoffte Verstärkung. Auf sein „ausgeprägtes Box-to-Box Play“ und „belebende Elemente“, die Sportdirektor Marc Lettau bei der Verpflichtung im vergangenen Sommer in Aussicht stellte, müssen die Fans also weiter warten. Die Erwartungen im Umfeld sind hoch, weil der VfL erstmals seit mehr als 15 Jahren für einen Spieler eine siebenstellige Ablöse gezahlt hat. Rentiert hat sie sich bislang noch nicht. Selbst die Asien-Cup-Teilnahme von Takuma Asano konnte Kwarteng nicht für sich nutzen; ein Startelfmandat erhielt er in diesem Zeitraum nicht, obwohl es genau die Position ist, auf der ihn die Verantwortlichen derzeit sehen – und perspektivisch auch brauchen.

Asano liegt ein Vertragsangebot vor

Denn nach wie vor ist ungewiss, ob Takuma Asano auch in der kommenden Saison das Trikot des VfL tragen wird. Ein für Bochumer Verhältnisse sehr gutes Vertragsangebot liegt dem Japaner bereits vor, doch der Nationalspieler lässt sich Zeit und möchte auch Alternativen prüfen – logisch, denn Asano kann im Sommer ablösefrei wechseln. Interessenten wird es sicher geben, an der Castroper Straße gehört Asano schließlich zu den Leistungsträgern. Schon seit Monaten wird der Angreifer mit Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht. Mit Klubs dieser Größenordnung werden die Bochumer finanziell nicht mithalten können, sie können allenfalls mit einem fast sicheren Stammplatz, dem gewohnten Umfeld und möglicherweise einer längeren Vertragslaufzeit punkten. Eine schnelle Entscheidung ist nicht zu erwarten, denn der Spieler hat keinen Zeitdruck. Der Klub allerdings schon: Denn im schlimmsten Fall verliert der VfL nach der laufenden Saison gleich beide Außenstürmer.

Masouras bleibt auf der Wunschliste

Der Vertrag von Christopher Antwi-Adjei läuft ebenfalls aus. Der VfL möchte gern verlängern, doch die Vorstellungen beider Parteien liegen aktuell weit auseinander. Ähnlich wie bei Asano hofft wohl auch Antwi-Adjei auf den letzten großen Vertrag seiner Karriere. Wobei fraglich ist, ob der Außenbahnspezialist problemlos bei einem anderen Bundesligisten unterkommen würde. Zu schwankend sind seine Darbietungen in dieser Saison, und drei Scorer-Punkte nicht unbedingt ein Bewerbungsschreiben. Für den Fall eines (Doppel-)Abgangs prüft der VfL aber längst Alternativen. Bereits im Winter gab es Gespräche mit typähnlichen Angreifern, die sich vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisieren ließen. Auf der Wunschliste stand unter anderem Marco Grüll von Rapid Wien, der sich zur neuen Saison Werder Bremen anschließen wird. Auch der griechische Nationalspieler Georgios Masouras von Olympiakos Piräus war ein Kandidat. Der 30-Jährige wäre nun im Sommer ablösefrei zu haben.


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(Foto: Marc Niemeyer)