Bochumer Mittelfeld

Bochums Zentrale: Stöger, Losilla – und ein Neuzugang?

Feine Kurzpässe, lange Bälle in die Tiefe oder gefährliche Standards gehören zum Repertoire von Kevin Stöger. Der Neuzugang und Rückkehrer deutete schon in der Vorbereitung an, für den VfL Bochum eine Verstärkung zu sein. Am ersten Spieltag gegen Mainz bestätigte der 28-Jährige diesen Eindruck, erzielte sogar das zwischenzeitliche 1:1. Stöger ist also schon in dieser frühen Phase der Saison im zentralen Mittelfeld gesetzt, ebenso wie Kapitän Anthony Losilla.

Goralski trainiert wieder mit

Als Duo mit klarer Rollenverteilung hat sie Trainer Thomas Reis vorerst auf einer Doppel-Sechs platziert: Stöger als Spielgestalter aus der Tiefe, Losilla als Dauerläufer und Zweikämpfer. Ob es dabei bleiben wird, ist jedoch ungewiss. Aus Überzeugung, aber auch mangels Alternativen hat sich Reis gegen Ende der Vorbereitung für diese personell recht offensive Variante entschieden. Losilla und Stöger haben beide einen ausgeprägten Offensivdrang. Doch die beiden Neuzugänge Jacek Goralski und Philipp Förster sind noch keine Option für die Startelf. Goralski musste sich kurz vor dem Trainingslager einer Netzhaut-OP unterziehen, erst seit kurzem kann der polnische Nationalspieler wieder mit der Mannschaft trainieren. Frühestens gegen die Bayern dürfte er ein Kandidat für den Kader sein.

Förster muss sich steigern

Förster ist zwar schon länger dabei, braucht aber weiter Anlaufzeit, um das intensive Bochumer Spiel gegen den Ball zu verinnerlichen. Zu zaghaft geht der aus Stuttgart verpflichtete Mittelfeldspieler in viele Zweikämpfe, wirklich spritzig wirkt er auch noch nicht. Ihm bleibt vorerst nur ein Platz auf der Bank, ebenso wie Patrick Osterhage. Der U21-Nationalspieler wäre für den Moment aber wohl die erste Option, sollte es im zentralen Mittelfeld einen Ausfall geben oder Reis defensiver aufstellen wollen. Intern setzt sich der Trainer ohnehin noch für die Verpflichtung eines weiteren Mittelfeldspielers ein, dessen Stärken eher in der Defensive liegen. Vor allem in punkto Mentalität und Einsatzfreude wurde der Abgang von Elvis Rexhbecaj noch nicht vollständig kompensiert.

Systemumstellung denkbar

Sollte ein Transfer gelingen, oder Goralski bald zurückkehren, wäre es auch vorstellbar, dass der VfL zum System der vergangenen Saison zurückkehrt. Da setzte Thomas Reis noch auf ein 4-1-2-2-1 mit einem Sechser und zwei Achtern. Mit etwas anderen Spielertypen wäre das auch in diesem Jahr möglich. In dem Fall könnte Goralski (oder der neue Mann) die Rolle direkt vor der Abwehr einnehmen und Losilla mit Stöger auf die Achter-Position vorrücken. Das würde auch die noch nicht eingespielte Abwehrreihe stärken. Zugleich müsste Takuma Asano die etwas ungewohnte Zehner-Position wieder verlassen. Der Japaner wäre dann erneut ein Kandidat für den Flügel, wo er mit seiner Geschwindigkeit wahrscheinlich noch wertvoller ist.

(Foto: Firo Sportphoto)