Geld aus der Türkei

Sestak-Transfer: VfL wartet weiter auf Millionensumme

Diese Geschichte wird immer kurioser. Zehn Jahre ist es bald her, dass Stanislav Sestak vom VfL Bochum zum türkischen Erstligisten MKE Ankaragücü gewechselt ist. Die komplette Ablöse hat der Revierklub aber immer noch nicht erhalten. Das verriet Ilja Kaenzig, Geschäftsführer des VfL, zuletzt bei der Vorstellung der Finanzkennzahlen.

Ratenzahlung funktioniert nicht

Kurz zur Erinnerung: Der slowakische Angreifer war im Sommer 2010 nach dem Bundesliga-Abstieg des VfL Bochum auf Leihbasis in die Türkei gewechselt. Im darauffolgenden Jahr wurde er endgültig nach Ankara transferiert. Doch die vereinbarte Ablösesumme von mehr als zwei Millionen Euro wurde damals nicht überwiesen. Schon bei der Zahlung der Leihgebühr im mittleren sechsstelligen Bereich hatte sich MKE Ankaragücü als unzuverlässig erwiesen. Der VfL Bochum benötigte anschließend viel Geduld und die Hilfe der FIFA, um zu einer Lösung zu kommen.

So vereinbarten die beiden Klubs schon vor einigen Jahren eine monatliche Ratenzahlung in Höhe von 20.000 Euro. Diese soll sicherstellen, dass der VfL das Geld überhaupt noch erhält. Das Problem: Zuletzt ist die monatliche Rate nur noch unregelmäßig geflossen. Der offene Gesamtbetrag liegt knapp unter einer Million Euro, zuzüglich Zinsen. Insgesamt wartet der VfL also weiter auf eine Millionensumme. Kurios ist: Nach einem Absturz in die dritte Liga spielt MKE Ankaragücü mittlerweile wieder erstklassig; hat also offenbar Geld, um den laufenden Betrieb finanzieren – nicht aber, um die Schuld gegenüber dem VfL Bochum zu begleichen.

Sestak ist jetzt Sportdirektor

Übrigens: Stanislav Sestak, der zwischen 2007 und 2010 sowie von 2014 bis 2015 das VfL-Trikot trug, arbeitet heute wieder in der Slowakei. In seiner Heimat arbeitet er als Sportdirektor beim Zweitligisten FK Poprad. Parallel kickt der 37-Jährige in der vierten slowakischen Liga für den FK Demjata.

(Foto: Firo Sportphoto)