Zu- oder Abgänge?

So denkt Schindzielorz über Wintertransfers

Lediglich an den Weihnachtstagen wird der Ball beim VfL Bochum so wirklich ruhen. In diesem Jahr ist bekanntlich alles anders. Am 23. Dezember steht noch das Pokalspiel beim FSV Mainz 05 auf dem Programm, nur zehn Tage später, am 2. Januar geht es in der Liga schon wieder weiter. Der VfL empfängt dann Darmstadt 98 im Bochumer Ruhrstadion. Eine Winterpause mit anschließender Rückrundenvorbereitung gibt es also nicht.

Was heißt das für mögliche Wintertransfers? In den vergangenen Jahren hat der VfL in der Transferperiode im Januar stets personell nachgelegt. Dabei wurden auch wichtige Bestandteile der heutigen Mannschaft verpflichtet, etwa Simon Zoller oder Robert Zulj. Doch nach einem ungeplant chaotischen Jahr, bedingt durch die Corona-Pandemie, könnte es gut sein, dass die Verantwortlichen in dieser Saison auf Wintertransfers verzichten.

Eher kein Neuzugang

„Wir sind mit unserem Kader zufrieden“, sagt VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, schließt Neuzugänge aber nicht komplett aus: „Wir beobachten natürlich die Entwicklung und den Markt.“ Schindzielorz führt zwei entscheidende Argumente ins Feld, die gegen mögliche Nachverpflichtungen sprechen. Zum einen die Tatsache, dass es in diesem Winter keine Spielpause gibt. „Es fällt also die Integrationszeit weg“, argumentiert der Manager.

Und zum anderen: „Wir müssen speziell in der aktuellen Zeit immer die finanziellen Möglichkeiten im Blick behalten. Da müssen wir uns jede Ausgabe zweimal überlegen.“ Der VfL Bochum rechnet allein zwischen März 2020 und Juni 2021 mit Umsatzrückgängen von mehr als 9 Millionen Euro als Folge der Corona-Pandemie – mindestens. Denn wann sich der Spielbetrieb und die Einnahmesituation wieder halbwegs normalisieren werden, ist noch nicht absehbar.

Abgänge möglich

Das könnte sogar eher dazu führen, dass noch Spieler gehen werden, schon in diesem Winter. Das gilt insbesondere für einige Jungprofis, die aktuell so gut wie keine Einsatzchancen haben. Da einige Spieler, etwa Baris Ekincier oder Moritz Römling, noch bis mindestens 2022 an den VfL gebunden sind, wären auch Leihgeschäfte möglich. Endgültig trennen würde sich der VfL hingegen von Sebastian Maier.

Der mit großen Hoffnungen im Sommer 2018 verpflichtete Spielmacher hat die Erwartungen aus unterschiedlichen Gründen nicht erfüllen können. Maier gehörte – auch wegen verschiedener Verletzungen – zuletzt nur noch selten zum Kader. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Ein vorzeitiger Abgang des 27-Jährigen ist denkbar. Der VfL würde dem Spieler jedenfalls keine Steine in den Weg legen.

(Foto: Imago / Revierfoto)