Transfers beim VfL

Schindzielorz: „Normale Kaderplanung ist schwierig“

Unter normalen Umständen wären die ersten Transfers vermutlich schon verkündet worden. Im Monat Juni wäre die alte Saison beendet – und die neue schon in Sichtweite. Eigentlich eine spannende Zeit, doch in diesem Jahr ist alles anders. Die Corona-Pandemie hat die Planungen von VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz ordentlich durcheinandergewirbelt. Noch läuft die Spielzeit 2019/20, und der VfL weiß noch nicht einmal, in welcher Liga er künftig spielen wird – auch wenn die Chancen auf den Klassenerhalt in den letzten Wochen deutlich gestiegen sind.

Folglich kann Bochums Manager derzeit nur vorbereiten, aber noch keine neuen Verträge unterzeichnen. „Die Situation ist eine komplett andere. Wir müssen uns davon verabschieden, diesen Transfersommer so zu planen, wie wir es kennen“, sagt Schindzielorz und bringt es so auf den Punkt: „Eine normale Kader- und Saisonplanung ist schwierig.“ Die Folgen der Corona-Krise seien vor allem aus wirtschaftlicher Sicht immer noch nicht absehbar – dabei geht es um die Kalkulation von Zuschauereinnahmen, um die künftige Verteilung der TV-Gelder und auch um Sponsoren, bei denen unklar ist, ob sie die Krise überhaupt schadlos überstehen.

Zukunft bei zehn Spielern unklar

Auch organisatorisch hat Schindzielorz mit noch unbekannten Variablen zu kämpfen. Ein Rahmenterminplan für die neue Saison fehlt zum Beispiel noch, frühestens im September soll es weitergehen – zumindest in Deutschland. Doch der Markt muss schließlich global betrachtet werden. Das hat zur Folge, dass noch niemand sagen kann, wie es mit Vasilios Lampropoulos und Jordi Osei-Tutu weitergehen wird. Die beiden Legionäre sind nur ausgeliehen, Lampropoulos von Deportivo La Coruna aus Spanien und Osei-Tutu vom FC Arsenal aus England. Insgesamt laufen beim VfL Bochum zehn Spielerverträge aus. Eine Entscheidung, wie es mit ihnen weitergeht, steht noch aus. Doch es gibt Tendenzen.

So sucht Danilo Soares eigentlich eine neue Herausforderung. Er will sich noch einmal in der Bundesliga beweisen. Ob das unter den veränderten Umständen leichter oder schwieriger wird, ist offen. Ein Verbleib in Bochum ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Zurückgehen zum HSV wird wohl Manuel Wintzheimer. Und auch Stefano Celozzi wird das Trikot des VfL nicht mehr allzu lange tragen. Der Ex-Kapitän stand schon im vergangenen Jahr auf dem Abstellgleis, wurde nach der Freistellung von Trainer Robin Dutt jedoch reaktiviert und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Jetzt stehen die Zeichen endgültig auf Trennung. Der VfL sucht einen günstigeren Spieler mit mehr Perspektive.

Fabian hat einen Anschlussvertrag

Offen ist, wie die Bochumer mit Ulrich Bapoh und Simon Lorenz planen. Bapoh war lange verletzt und hat sich gerade erst von einem Kreuzbandriss erholt. Lorenz war hingegen fit, spielte in der Rückrunde aber keine nennenswerte Rolle mehr. Die Leistungen in der Hinrunde waren auch eher mäßig. Längst auf Vereinssuche befinden sich Jan Wellers und Maxim Gyamfi, für die der Schritt zu den Profis deutlich zu groß war. Seine Karriere beenden wird indes Patrick Fabian, der wie geplant ins Management wechseln soll. Welche Position dort für ihn vorgesehen ist, ist noch nicht bekannt. Am liebsten würde er ins Scouting und in die Kaderplanung einsteigen. Viel zu tun gibt dort ganz bestimmt.

(Foto: Imago / DeFodi)