Neuer Angreifer

Wintzheimer zum VfL: Mehr als ein Paniktransfer?

Fast bis zum letzten Moment haben sich die Verantwortlichen Zeit gelassen, jetzt haben sie ihren neuen Angreifer endlich gefunden: Manuel Wintzheimer kommt auf Leihbasis vom Hamburger SV nach Bochum. Mittlerweile ist der Wechsel auch offiziell bestätigt. Eine Kaufoption soll es nicht geben, der HSV hält noch große Stücke auf den Jungprofi.

Wintzheimer nach Bochum

Trotzdem war der 20-Jährige, ausgebildet beim FC Bayern, beim Ligakonkurrenten nur noch dritte Wahl. Ein Grund dafür: Lukas Hinterseer, im Sommer vom VfL gekommen, hat ihn verdrängt. An der Castroper Straße soll Wintzheimer jetzt mindestens die Jokerrolle einnehmen. Eine Alternative zu Stammspieler Silvere Ganvoula wurde zuletzt dringend benötigt. Wobei Bochums Neuzugang ein etwas anderer Spielertyp ist. Wintzheimer ist kein großgewachsener, wuchtiger Mittelstürmer, sondern eher eine angreifende Allzweckwaffe, der zentral, aber auch außen zum Einsatz kommen kann.

Ob dies dem Anforderungsprofil entsprach oder angesichts der Zeit gar keine andere Option mehr übrig blieb, ist eine berechtigte Frage. Klar ist nämlich: Der Bedarf im Angriff wurde schon frühzeitig erkannt, immer wieder gab es Gespräche mit Kandidaten und Agenten. Zum Abschluss kam es aber nie. Waren die Ansprüche des Klubs zu hoch, die Mittel begrenzt oder die Argumente nicht überzeugend? Stürmer der Preisklasse Wintzheimer, zu dessen Berater es traditionell gute Kontakte gibt, dürfte es durchaus schon früher gegeben haben. Dass der 20-Jährige also die absolute Wunschlösung war, die erst jetzt auf den Markt gekommen ist, darf zumimdest bezweifelt werden.

Baumgartner nach Wolfsberg

Der Wow-Effekt bleibt deshalb aus, auch weil der VfL im Falle einer positiven Entwicklung keinen Zugriff auf den Spieler hätte. Doch Wintzheimer bringt zweifellos auch Qualitäten mit. In der Bayern-Jugend entwickelte er sich zum Torjäger, knipste in der U19 nach Belieben und wurde vom DFB zum drittbesten Spieler seines Jahrganges gekürt. Anschließend, nämlich im Sommer 2018, wechselte er an die Elbe. Dort setzte sich der Stürmer am Ende der vergangenen Saison erstmals durch und traf in sieben Zweitligapartien dreimal.

Nicht mehr zusammenspielen wird Wintzheimer übrigens mit Dominik Baumgartner. Denn Bochums Innenverteidiger wird für ein Jahr in sein Heimatland Österreich ausgeliehen. Dort soll er Spielpraxis beim Europa-League-Teilnehmer Wolfsberger AC sammeln. Ob es an diesem Montag, dem letzten Tag der Transferperiode, noch weitere Wechsel geben wird, bleibt abzuwarten.

(Foto: VfL Bochum 1848)