Der Mann der Stunde

Pantovic: Späße über Fan-Kommentare in der Kabine

In der Kabine wird über die Kommentare einiger Fans nur noch geschmunzelt. Immer wieder traf es Milos Pantovic, der in der Vergangenheit für weniger gute Leistungen besonders heftig kritisiert worden war. „Niederlagen wurden in den sozialen Medien immer auf mich reduziert. Nach einiger Zeit haben wir in der Kabine nur noch Witze darüber gemacht. Und das hat sich durchgesetzt“, erzählte Bochums Mittelfeldspieler in dieser Woche der ‚Bild‘. Anlass dafür war ein Kommentar von Teamkollege Danny Blum, der auf Instagram unter einem Jubelfoto schrieb: „Pantovic ist schuld!“

Das war er so gesehen tatsächlich, schließlich traf der beim FC Bayern München ausgebildete Rechtsfuß zuletzt dreimal: Zwei Tore gelangen ihm im DFB-Pokal gegen Augsburg. Mit seinem Weitschuss gegen Hoffenheim schaffte es Pantovic sogar in die Geschichtsbücher des Klubs. In der Nachspielzeit traf er aus 66 Metern – bislang ist nicht bekannt, dass ein Bochumer Spieler in der Bundesliga schon aus einer größeren Entfernung erfolgreich war. „Natürlich ist es schön, so ein Tor zu machen. Noch schöner aber, dass es mein erstes Bundesliga-Tor war“, sagte Pantovic hinterher in aller Bescheidenheit. Damit hat er auch seine Kritiker (auch den Verfasser dieser Zeilen) verstummen lassen und bewiesen, in der Bundesliga durchaus mithalten zu können.

Im Zentrum stärker als außen

Das liegt vielleicht auch daran, dass er in seinem vierten Jahr beim VfL endlich die passende Position gefunden hat. Pantovic hat lange Zeit die offensive Außenbahn beackert. Seit dieser Saison kommt er nun aber meistens als sogenannter Achter zum Einsatz. „Der Trainer und ich sehen meine Qualitäten im Zentrum. Wir haben vor der Saison besprochen, dass ich nicht unbedingt der klassische Spielertyp für die Außen bin, mit Dynamik und Explosivität. Ich bin schon schnell, aber nicht zu vergleichen mit den anderen.“

Pantovic würde sich freuen, im Zentrum zu bleiben, doch dieser Wunsch geht möglicherweise nicht ganz in Erfüllung. Denn vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen gehen Trainer Thomas Reis ausgerechnet die Flügelspieler aus. Danny Blum fällt mit muskulären Problemen ebenso aus wie Gerrit Holtmann, der in der Länderspielpause an beiden Leisten operiert wurde. Der Eingriff war schon länger geplant. Immerhin ist Takuma Asano gesund aus Japan zurückgekehrt. Auch Christopher Antwi-Adjei steht für einen Einsatz bereit. Das pfeilschnelle Duo hat grundsätzlich gute Chancen, zur Startformation zu gehören. Sollte bei Asano aber noch die Länderspielreise in den Knochen stecken, müsste Thomas Reis ein wenig improvisieren. Dann wäre Milos Pantovic wieder eine Option für den Flügel. ​

Pantovic vielleicht nur Joker?

​Ein Einsatz dort könnte den Bochumer Trainer zumindest aus einem Dilemma befreien: Pantovic war gegen Hoffenheim zuletzt nur Einwechselspieler, mit einem Tor und Vorlage aber der entscheidende Mann. So müsste Reis das Zentrum nicht umbauen, wenn er Pantovic von Beginn an dabeihaben möchte. Außerdem wäre der 25-Jährige ein möglicher Elfmeterschütze. Dieses Mal will sich Reis schon vor dem Spiel festlegen.

(Foto: Imago / Eibner)