Spielerkarriere geht weiter

Anschlussvertrag als Trainer: Losilla könnte Esser folgen

Schnell waren sich Michael Esser und der VfL Bochum einig. Als vor wenigen Wochen eine konkrete Anfrage vom 1. FC Nürnberg ins Haus flatterte, mussten der Torhüter und Manager Patrick Fabian nicht lange überlegen. Der Zweitligist, der auf der Suche nach einem neuen Schlussmann in Vertretung für die verletzte Nummer eins war, erhielt eine Absage. Weder für Esser noch für den VfL hätte ein Wechsel Sinn ergeben. Fern der Heimat wäre Esser lediglich ein Lückenfüller ohne Perspektive gewesen. Zugleich hätte der VfL für die Rückrunde einen neuen Ersatzkeeper benötigt. Schon da zeichnete sich ab, dass der im Sommer 2023 auslaufende Vertrag von Esser noch einmal verlängert werden könnte – was an diesem Mittwoch auch geschehen ist.

Der 35-Jährige bleibt mindestens ein weiteres Jahr beim VfL Bochum; wenn es der Verein und der Spieler wollen, sogar bis 2025. „Bruno ist ein Top-Teamplayer. Er ist als Typ wichtig und bringt immer seine Leistung, im Training wie im Wettkampf“, sagt Patrick Fabian, der mit Esser noch selbst zusammengespielt hat. Für den Familienvater, der aus Castrop-Rauxel stammt, ist der VfL die sportliche Heimat. Esser ist 2021 an die Castroper Straße zurückgekehrt, wo er von 1999 bis 2001 als Jugendspieler sowie von 2008 bis 2015 als Profi schon zweimal aktiv war.

Esser erhält Anschlussvertrag beim VfL

Seit Beginn der vergangenen Saison ist er die klare Nummer zwei beim VfL – eine Rolle, die Esser voll und ganz akzeptiert. Er gilt als überaus loyal und ist sportlich eine verlässliche Größe, wenn er gebraucht wird. Die große und gegenseitige Wertschätzung drückt sich auch dadurch aus, dass Esser spätestens ab 2025 als Torwarttrainer in die Nachwuchsabteilung des VfL wechseln wird. Das wurde in dieser Woche ebenfalls vertraglich vereinbart. Und vielleicht erhält er dabei sogar prominente Gesellschaft. Denn auch Kapitän Anthony Losilla wird seinen Vertrag in absehbarer Zeit verlängern. „Ich würde mich freuen, wenn ich noch ein weiteres Jahr spielen könnte“, sagte Losilla bereits vor einiger Zeit im Gespräch mit Tief im Westen – Das VfL-Magazin.

Die Verantwortlichen haben nichts dagegen. Eine Startelfgarantie wird es für ihn im fortgeschrittenen Fußballeralter zwar nicht mehr geben, doch einen Vereinswechsel schließt Losilla, der im März 37 Jahre alt wird, praktisch aus: „Ich glaube nicht, dass ich noch zu einem anderen Verein wechseln würde, selbst wenn ich dort mehr spielen könnte. Ich habe beim VfL viel erlebt, das verbindet.“ Deshalb wird es in den Gesprächen auch um eine Perspektive für die Zeit nach der aktiven Karriere gehen. Losilla spielt seit 2014 für den Klub und gilt als Identifikationsfigur der Gegenwart.

Losilla will Trainerausbildung fortsetzen

Für den Mittelfeldspieler ist jedenfalls klar, dass er dem Fußball verbunden bleiben möchte: „Ich habe Fußball im Blut und kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Aktuell würde ich sagen, dass ich mich später eher als Trainer sehe, vor allem im Jugendbereich. Ich habe schon damals in Frankreich mit den ersten Trainerscheinen begonnen. Diese Ausbildung möchte ich nach meiner Karriere auf jeden Fall fortsetzen.“ Ob in Bochum oder doch wieder in der Heimat, lässt er offen: „Die Familie spielt dabei eine wichtige Rolle. Ich habe noch eine Tochter, die in Frankreich lebt. Aber ich habe auch schon betont, dass ich mich mit meiner Familie in Bochum sehr wohl fühle und mir gut vorstellen kann, auch nach der aktiven Zeit hier zu leben.“

(Foto: Imago / RHR-Foto)