Für mehr Torgefahr

Neuer Stürmer: VfL bestätigt Locadia-Transfer

+++ Update +++

Der VfL Bochum hat die Verpflichtung von Jürgen Locadia mittlerweile bestätigt. Der Angreifer wechselt ablösefrei an die Castroper Straße. Sein Vertrag gilt zunächst nur für die Rückrunde, ist also bis Juni 2022 datiert. Locadia wird die Rückennummer 19 erhalten.

„Wir sind sehr froh, einen solch interessanten und international erfahrenen Spieler für den VfL begeistern zu können“, sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport. Und Locadia ergänzt: „Ich freue mich, erneut in der Bundesliga zu spielen. Nachdem ich zuletzt wenig Einsatzzeit hatte, hoffe ich natürlich, dass sich das beim VfL ändert“.

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Er läuft wieder, sogar über Stock und Stein. Schon seit Wochen hält Simon Zoller die Fans des VfL Bochum via Instagram auf dem Laufenden und zeigt, dass er nach seinem Kreuzbandriss fleißig an einem Comeback arbeitet. Kurz vor Weihnachten hat der Angreifer das Laufband verlassen und ist auf die Waldpiste gewechselt. Sein Reha-Fortschritt lässt die VfL-Fans hoffen, dass der 30-Jährige noch in dieser Saison wieder zum Einsatz kommen könnte. Das aber wird allerhöchstens im Endspurt klappen, wenn überhaupt.

Der VfL ist deshalb gut beraten, sich im Sturm nach Alternativen auf dem Transfermarkt umzuschauen. Dass die Verantwortlichen in diesem Winter gerne einen neuen Angreifer verpflichten würden, ist auch ein offenes Geheimnis. Sebastian Polter hat mit sechs Toren zwar ordentlich performt, war aber über weite Strecken Alleinunterhalter und praktisch alternativlos. Hinzu kommt, dass der Sommerneuzugang fußballerisch zu den eher schwächeren Stammspielern gehört und somit für einige Spielsituationen nur bedingt geeignet ist.

Im Winter ist es schwierig

Doch die Stürmersuche ist für den VfL gar nicht so einfach. Die Gründe liegen auf der Hand: Im Winter sind deutlich weniger Spieler auf Vereinssuche als im Sommer, eine nennenswerte Ablöse kann der VfL nicht zahlen. Die Corona-Lage mit neuen Geisterspielen stellt die Finanzplanung teilweise auf den Kopf und grenzt den ohnehin überschaubaren Handlungsspielraum weiter ein. Dass die Saison schon in wenigen Tagen weitergeht – ohne große Vorbereitung mit Trainingslager – kommt noch hinzu.

Kurzum: Der Spieler sollte die Bundesliga im Idealfall schon kennen. Nur: Welcher Konkurrent gibt im Winter einen Spieler ab, der beim VfL in der Rückrunde für die entscheidenden Toren sorgen soll? Der Ex-Bochumer Daniel Ginczek etwa, den einige Fans schon ins Gespräch gebracht haben, weil er in Wolfsburg nur noch zweite Wahl ist, wäre rein theoretisch so ein Kandidat. Allerdings war der 30-Jährige zuletzt auch oft verletzt. Viele Optionen direkt aus der Bundesliga gibt es ansonsten nicht.

Locadia im Visier

Nach bislang exklusiven Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin beschäftigen sich die Verantwortlichen deshalb intensiv mit einem Kandidaten, der die Bundesliga zwar kennt, aktuell aber im Ausland spielt. Sein Name: Jürgen Locadia. Der 28-Jährige steht bei Brighton & Hove Albion in der Premier League unter Vertrag, kam in dieser Saison aber nur zu einem Kurzeinsatz. Zuletzt fiel er wegen einer Corona-Infektion aus. Locadia spielte 2019 eine Halbserie in Hoffenheim und erzielte in elf Bundesliga-Partien vier Tore.

Der aus den Niederlanden stammende Mittelstürmer gilt als beweglich und körperlich robust, der das Pressing beherrscht und über einen guten, kräftigen Abschluss verfügt. Die meiste Zeit seiner Karriere hat er bei PSV Eindhoven verbracht, ehe es ihn nach England, kurz nach Deutschland und für anderthalb Jahre auf Leihbasis in die USA zog. Sollte er zum VfL wechseln, müsste er deutliche finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Vorteil für Bochum: Locadia und Trainer Thomas Reis haben denselben Berater. Ein Transfer könnte noch in dieser Woche zustande kommen.

(Foto: VfL Bochum 1848)