Trainingslager

Corona-Fälle und Verletzte: Bochumer Pechsträhne

+++ Update 1: Beim VfL Bochum gibt es einen weiteren Corona-Fall. Betroffen ist allerdings eine Person, die zuletzt keinen Kontakt zur Mannschaft hatte und auch nicht mit ins Trainingslager gereist ist. Der Fall hat somit keinen Einfluss auf den weiteren Trainings- und Spielbetrieb. +++

+++ Update 2: Bei Paul Grave wurde mittlerweile eine Diagnose gestellt. Der junge Torhüter hat eine Schulterluxation erlitten. Er wird nicht operiert, fällt aber trotzdem für mehrere Wochen aus. +++

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Am Sonntagvormittag ist die Mannschaft des VfL Bochum sicher in Deutschland gelandet. Das Trainingslager in Südtirol ist vorbei, und damit (hoffentlich) auch die schlechten Nachrichten. Torhüter Michael Esser verletzte sich am Knie, er wird vorerst fehlen. Trainer Thomas Reis musste aus dringenden privaten Gründen in die Heimat fliegen. Und mit Herbert Bockhorn gab es einen Corona-Fall. Fast ein Jahr lang blieb der VfL verschont. Nun hat es den Aufsteiger erwischt. Seit Ausbruch der Pandemie ist es der vierte Fall innerhalb des Teams, jedes Mal in der Saisonvorbereitung. 

Bockhorn hatte bereits zu Wochenbeginn über milde Krankheitssymptome geklagt, wurde umgehend isoliert und ist am Dienstag vorsorglich aus dem Trainingslager abgereist. Dort fielen erste (Schnell-)Tests noch negativ aus, ein PCR-Test in der Heimat dann aber nicht mehr. Glück im Unglück für den Klub: Die Gesundheitsbehörden haben entschieden, dass weder einzelne Spieler noch die gesamte Mannschaft in Quarantäne müssen. Der Trainingsbetrieb geht also weiter, begleitet von regelmäßigen Corona-Tests, die bislang alle negativ ausfielen.

Hohe Impfquote beim VfL

Bei der Kontaktverfolgung wurde wahrscheinlich auch der Impfstatus der Spieler berücksichtigt. Manche Profis sind schon vollständig, die meisten mindestens einmal geimpft. Zum Saisonstart, verriet Manager Sebastian Schindzielorz vor der Abreise ins Trainingslager, sollen die Impfungen abgeschlossen sein. Einige Spieler hätten sich in der Sommerpause privat um Termine gekümmert, andere hätten das Angebot des Vereins genutzt. Für alle Mitarbeiter gab es die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Viele, auch aus dem Kreis der Mannschaft, haben sich dafür entschieden. 

Einen Impfzwang gibt es indes nicht, allerdings macht die DFL mit ihrem neuen Hygienekonzept klare Vorgaben. Spieler, die nicht vollständig geimpft sind, müssen sich weiter regelmäßig testen lassen. Alle anderen nicht mehr. Teilweise setzen die Vereine aber noch freiwillige Schnelltests ein. Auch der VfL ist noch längst nicht zur Normalität zurückgekehrt, einige Vorsichtsmaßnahmen bleiben. Möglicherweise haben sie im Fall Bockhorn dazu beigetragen, weitere Ansteckungen zu verhindern. Auch die Impfungen dürften helfen.

Ärger über Testspielabsage

Ein Restrisiko bleibt natürlich, zumal auch Bockhorn zunächst negativ und dann doch positiv getestet wurde. Vermutlich deshalb hat der FC Turin, eigentlich Gegner der Bochumer am Samstag, das vereinbarte Testspiel abgesagt. Der VfL zeigte dafür kein Verständnis und betonte mehrfach, dass der Nachweis von Bockhorns Corona-Infektion nicht im Trainingslager erfolgte, sondern erst in Deutschland. Allerdings klagte Bockhorn schon in Italien über Krankheitssymptome, was den Verdacht nahelegt, dass er schon dort infiziert war.

Statt des Testspiels wurde trainiert, dabei hat sich mit Paul Grave allerdings ein weiterer Torhüter an der Schulter verletzt. Eine genauere Diagnose steht noch aus, die erste Prognose verheißt nichts Gutes. Die letzten beiden Testspiele vor dem Saisonstart wird er sicher verpassen. Gleich zwei Mannschaften aus der niederländischen Eredivisie sind zu Gast in Bochum: Vitesse Arnheim am Donnerstag (16.30 Uhr, ohne Zuschauer) und der FC Utrecht am Samstag (15.30 Uhr). Bei der Generalprobe im Ruhrstadion dürfen bis zu 10.500 Zuschauer dabei sein.

(Foto: Firo Sportphoto)