Corona-Pause

Signal der Politik: VfL-Spiele ab Mai denkbar

Der VfL Bochum könnte sein erstes Spiel nach der Corona-Pause möglicherweise schon ab dem 9. Mai bestreiten. Die Ministerpräsidenten Armin Laschet und Markus Söder äußerten sich am Montag (20.4.) in einem Live-Interview der „BILD“ positiv zu den Plänen der Erst- und Zweitligisten. Zuvor diskutierten bereits die Innenminister der Länder über die Perspektiven für den Profisport und Fußballspiele ohne Zuschauer. Zu einer abschließenden Einigung kam es noch nicht. Auch ein etwas späterer Start ab Mitte oder Ende Mai sei demnach denkbar. Ein Beschluss soll am 30. April gefasst werden.

Ursprünglicher Text vom 10. April mit Hintergründen:

Geheimtraining ist beim VfL Bochum nicht die Regel. Dieser Tage wird der Zweitligist allerdings dazu gezwungen. Seit Montag arbeiten die Profis einzeln oder in Kleingruppen wieder mit dem Ball. Um die notwendigen Abstände einzuhalten, wird auf zwei Plätzen trainiert. Schaulustige werden durch Sichtblenden vom Trainingsgelände ferngehalten. Auch der Rasen im Stadion wird genutzt.

Politik entscheidet über Saisonfortsetzung

An leere Tribünen und die Stille im Bochumer Ruhrstadion sollten sich die Profis besser schon gewöhnen. Spiele mit Zuschauern wird es vorerst nicht geben, eine schnelle Rückkehr zur Normalität ist ausgeschlossen. VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig geht sogar davon aus, dass die Einschränkungen für Großveranstaltungen für das gesamte Kalenderjahr bestehen bleiben. „Wir haben viele Szenarien für 2020 durchgesprochen, aber eine mit Zuschauern ist nicht dabei“, sagte Kaenzig in dieser Woche dem Tagesanzeiger in der Schweiz.

Ob die noch laufende Saison überhaupt fortgesetzt werden darf, entscheidet sich wohl in der Woche nach Ostern. Dann möchten die Ministerpräsidenten der Länder auch über die Perspektiven für den Profifußball sprechen. „Der Plan ist, dass die Saison am 2. oder 9. Mai fortgesetzt wird. Der Spielplan steht, aber noch fehlt das Go seitens der Politik“, sagt Kaenzig. Der VfL würde vermutlich mit einem Heimspiel gegen Heidenheim starten. Damit würde die Partie nachgeholt werden, die wegen der Corona-Pandemie zuerst abgesagt wurde.

Geisterspiele müssen organisiert werden

Der VfL arbeitet bereits an einem Konzept, wie Spiele mit möglichst wenig Personal durchgeführt werden könnten. Für alle Personengruppen, die normalerweise an einer Partie beteiligt sind, soll es klare Regeln geben – vom Balljungen bis zur Vereinsführung. Auch die Sicherheit muss gewährleistet sein. Vor allem sollen Ansammlungen vor dem Stadion verhindert werden. Das Problem: Wenn Fans nicht im Stadion dabei sein dürfen, müsste es Alternativen geben, um die Spiele trotzdem verfolgen zu können.

Denn Gaststätten und Kneipen bleiben wohl ebenfalls geschlossen. Die Rechte zur Live-Übertragung liegen beim Bezahlsender Sky. „Alle Spiele frei zugänglich zu machen, würde die Wertigkeit der Verträge komplett zerstören. Damit würden wir vertragsbrüchig werden“, stellt DFL-Boss Christian Seifert klar. „Aber wir arbeiten an Lösungen, die dieser Ausnahmesituation gerecht werden.“ Denkbar ist, dass Parallelspiele in einer frei empfangbaren Konferenz gezeigt werden – oder Partien einzeln, also ohne Abonnement, gebucht werden können.

(Foto: Pressefoto Eibner)