Zukunft des VfL

Villis: Investor könnte noch 2019 kommen

  • Investorensuche beim VfL Bochum läuft
  • Klubboss Hans-Peter Villis äußert sich
  • Ergebnis vielleicht schon in diesem Jahr

Parallel zum sportlichen Wettkampf läuft beim VfL Bochum die Suche nach einem externen Geldgeber. Und weil die Aktualität oft das Grundsätzliche überlagert, ist eine Äußerung von Hans-Peter Villis, Vorsitzender des VfL-Präsidiums, in der öffentlichen Wahrnehmung fast ein wenig untergegangen. In einem VfL-Sonderheft, produziert vom Bochumer 3Satz-Verlag, erklärt der 61-Jährige, dass er zuversichtlich sei, die Frage aller Fragen vielleicht schon 2019 beantworten zu können.

Sorgfalt vor Schnelligkeit

Konkret sagt Villis, dass er noch „kein genaues Datum“ nennen könne, aber „zuversichtlich“ sei, dass es „noch vor Jahresfrist klappen könnte.“ Auf wen die Wahl fallen könnte, ist derzeit reine Spekulation. Villis erklärt, es gebe „von einigen Seiten Interesse an einem Investment beim VfL Bochum.“ Es gehe darum, „einen Partner zu finden, der zu uns passt. Es muss kompatibel mit den Interessen des Vereins sein. Wir beschäftigen uns mit diesem Thema mit Nachdruck, aber auch mit Bedacht“, so Villis.

Mitgliedervotum war entscheidend

Grundlage für diesen Prozess ist die im Oktober 2017 beschlossene Ausgliederung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs, der zuvor zum eingetragenen Verein gehörte. Die Mitglieder haben sich mit breiter Mehrheit für diesen Vorgang ausgesprochen. Offen bleibt unter anderem die Frage, wie viel Geld der VfL mit dem Verkauf von Anteilen erwirtschaften würde. Ziel ist es, die Höhe die Lizenzspieleretats langfristig zu sichern und gezielte Investitionen zu tätigen. Auch der Nachwuchsbereich und die Infrastruktur könnten profitieren.

(Foto: P. Rentsch)

Fehlstart verhindern

Mit Ganvoula im Sturm: Neustart gegen Bielefeld?

  • Nur ein Heimsieg kann Fehlstart verhindern
  • Trainer Dutt stellt sich unbequemen Fragen
  • Änderungen in der Startelf sind wahrscheinlich

Nach der Auftaktpleite in Regensburg und einer unruhigen Woche ist der VfL Bochum darum bemüht, die Kurve zu bekommen und den Fehlstart zu verhindern. Auf die Spieler, aber auch auf die Verantwortlichen war viel Kritik eingeprasselt. Die Stimmung soll sich mit einem Heimsieg gegen Arminia Bielefeld am Freitag (Anstoß 18.30 Uhr) wieder zum Positiven drehen.

Dutt reagiert auf Kritik

„Natürlich ist der Druck größer, wenn man das erste Spiel verloren hat“, sagte Trainer Robin Dutt in der Pressekonferenz am Donnerstag, die ungewöhnlich lange dauerte. In vielen Fragen ging es noch einmal um den enttäuschenden Auftritt am vergangenen Sonntag. Für die geäußerte Kritik, bezogen auf Taktik und Aufstellung, zeigte Dutt sogar Verständnis, sie käme nach dem Auftaktspiel aber deutlich zu früh. „Wir haben die Niederlage in Regensburg intern aufgearbeitet. Wir wissen, dass wir viele Fehler gemacht haben und wir wissen auch, was wir anders und besser machen müssen“, erklärte Bochums Chefcoach und betonte: „Ohne Experimente ist keine Weiterentwicklung möglich.“

Der Fußballlehrer war darum bemüht, auf einzelne Kritikpunkte einzugehen, etwa darauf, dass gleich mehrere Spieler auf eher ungewohnten Positionen eingesetzt wurden. „Es gibt tatsächlich Spieler, die auf eine Rolle festgelegt sind. Aber es gibt auch Spieler, die zwei oder drei Positionen einnehmen können. Wir haben das in der Vorbereitung jeweils ausprobiert“, so Dutt. Dass der 54-Jährige von einigen Ideen wieder abrücken wird, ist dennoch wahrscheinlich. Der „gefühlte Neustart“, von dem der Übungsleiter spricht, soll gegen Bielefeld auch mit frischem Personal gelingen.

Ganvoula als Sturmhoffnung

So rückt Sturmhoffnung Silvere Ganvoula, der zuletzt gesperrt war, in die Anfangsformation. Ohne ihn wirkte das Angriffsspiel nicht rund, einen zweiten Mittelstürmer gibt es ja nicht im Bochumer Kader. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir ihn optimal einbinden können“, hofft Dutt auf deutlich mehr Torgefahr. Weitere Änderungen sind ebenfalls denkbar und könnten dem Bochumer Spiel die dringend benötigte Sicherheit verleihen. Vor allem Danilo Soares und Simon Zoller sind Kandidaten, vielleicht auch Chung Yong Lee. So könnte mit nur wenigen Umstellungen – und mit der richtigen Einstellung – eine Mannschaft auf dem Feld stehen, die für ein ruhigeres Wochenende sorgt…

(Foto: Sportfoto Gerd Krause)

Frage der Woche

Rätsel um Soares: Dutt klärt auf

  • Diskussionen um VfL-Linksverteidiger
  • Trainer Dutt zeigt sich überrascht
  • Wechsel im Sommer ist kein Thema

Keine Frage wurde in dieser Woche häufiger gestellt: Viele Fans wollten wissen, warum Danilo Soares, Bochums etatmäßiger Linksverteidiger und in der Vorsaison ein Leistungsträger, beim Saisonauftakt in Regensburg auf der Bank Platz nehmen musste. Für ihn erhielt Vitaly Janelt den Vorzug, eigentlich ein zentraler Mittelfeldspieler. Der 21-Jährige bemühte sich nach Kräften, wirkte aber keineswegs sicher.  

Einsatz von Janelt aus Überzeugung

Die Diskussion, die daraus entstanden ist, hat Trainer Robin Dutt in der Dimension nicht erwartet. „Vitaly hat schon im letzten Testspiel gegen Hertha BSC auf der Position gespielt, sogar in der Startelf, und er hat es gut gemacht“, sagte der 54-Jährige in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld „Aus meiner Sicht war es deshalb keine Überraschung, dass Vitaly auch im ersten Punktspiel beginnen durfte.“ Ohnehin sei diese Rolle nicht neu für Janelt, schon in anderen Vorbereitungsspielen oder in der Vorsaison kam er dort (aushilfsweise) zum Einsatz.

Soares vor Rückkehr in die Startelf

Was konkret gegen einen Einsatz von Danilo Soares sprach, sagte Dutt nicht, lobte ihn aber als „wichtigen Spieler, der zu den besten in der Liga“ gehöre. Bochums Chefcoach ließ außerdem offen, wer nun gegen Bielefeld den Vorzug erhält, wobei die Tendenz klar ist: Soares wird in die Anfangsformation zurückkehren. Damit dürften sich dann auch Wechselgerüchte erledigen, die in Fankreisen kursieren. Zwar läuft der Vertrag des brasilianischen Linksverteidigers am Saisonende aus, ein Transfer in diesem Sommer ist aber weder beim Spieler noch beim Klub ein Thema.

(Foto: Sportfoto Gerd Krause)

Kommentar

Experimente tun dem VfL nicht gut

  • Probleme der Vorbereitung setzen sich fort
  • Kader und Aufstellung werfen Fragen auf
  • Viele Spieler fremdeln mit ihrer Rolle

Wie deutlich darf Kritik schon nach dem ersten Spieltag sein? Muss sie in der Hoffnung auf Besserung zurückhaltender formuliert werden? Das wäre nicht gut, vor allem mit Blick auf das, was beim VfL Bochum schon seit Wochen – und nicht erst seit der Partie in Regensburg – zu beobachten ist: Mängel in der Kaderzusammenstellung und Fehler bei der Wahl der Taktik und Aufstellung.

Kader mit Baustellen

Wie schon im Teamcheck vor der Saison angedeutet, gibt es mehrere Schwachstellen, die von den Verantwortlichen entweder nicht erkannt oder noch nicht behoben wurden. Klar ist: Im Angriff fehlt noch ein Mittelstürmer, ein Ersatz für den abgewanderten Lukas Hinterseer. Auf dieser Position wurde die Mannschaft bis jetzt klar geschwächt. Auch die defensive und offensive Außenbahn ist nicht optimal besetzt. Will der VfL wirklich einmal die Überraschungsmannschaft sein, dann müssten die Baustellen längst geschlossen sein und die Abläufe funktionieren. Doch davon ist der VfL noch ein gutes Stück entfernt.

Insgesamt gleicht der Umbruch, von dem Trainer und Manager gerne sprechen und der im Kern auch notwendig ist, bislang eher einem halbherzigen Experiment. Die Versuche, den Teamspirit und die Spielweise zu verändern, sind löblich, gestalten sich aber schwierig, weil das Personal fast das gleiche ist wie in der Vorsaison. In der Offensive gab es drei Abgänge, nur Danny Blum ist neu dazugekommen. Insgesamt sind es nur vier Neuzugänge und zwei Rückkehrer. Das ist die nüchterne Betrachtung.

Wildes Durcheinander

Dass Spieler deshalb (aber auch aus freien Stücken) auf Positionen eingesetzt werden, die nicht zu ihnen passen, war in Regensburg deutlich zu erkennen. Nachdem der defensiv überforderte Jordi Osei-Tutu ausgewechselt wurde, nahm Chung Yong Lee dessen Position ein – der Gestalter, vielleicht Bochums bester Fußballer, spielte also hinten rechts. Auf der anderen Seite agierte mit Vitaly Janelt ebenfalls ein zentraler Mittelfeldspieler, obwohl Danilo Soares, einer der besten Linksverteidiger der Liga, auf der Bank saß. Auch Thomas Eisfeld, vor der Abwehr als Abräumer und Spieleröffner gefragt, war völlig überfordert. Dass Sebastian Maier, ein typischer Zehner und kein Sprinter, zeitweise auf dem Flügel herumrannte, und Tom Weilandt als Angreifer aushelfen musste, offenbart das ganze Dilemma.

Besorgniserregend ist, dass Sebastian Schindzielorz diese Personalexperimente nicht problematisch findet, wie er in Regensburg auf Nachfrage kundgetan hat. In Bochum gab es allein in der jüngeren Vergangenheit genügend Beispiele dafür, dass Ansätze, Spielern komplett neue Rollen zuzuteilen, praktisch nie zum Erfolg führten. Und eigentlich hat es Robin Dutt bislang stets ausgezeichnet, dass er vernünftige und nachvollziehbare Lösungen gefunden hat. Er täte also gut daran, zu dieser Linie zurückzukehren. Denn dass der Kader trotz einiger Lücken auch Potenziale besitzt, ist unbestritten.

(Foto: Fabian Budde)

VfL verliert 1:3

Verkorkster Start: Schon jetzt alarmierend

  • VfL Bochum verliert 1:3 in Regensburg
  • Leistung in allen Belangen enttäuschend
  • Auftaktpleite deckt Schwachstellen auf

Wenn der Manager und der Kapitän schon nach dem ersten Spieltag darüber sprechen, dass der Gegner mehr Gier gezeigt hat als das eigene Team, was sagt das dann über den Zustand des VfL Bochum aus? Vor allem das, was Anthony Losilla nach der 1:3-Auftaktpleite in Regensburg erzählt hat, stimmt mehr als bedenklich und ist schon jetzt alarmierend. „Ich habe das Gefühl, dass wir nicht alles gegeben haben, um hier zu punkten“, sagte der Spielführer nach der Partie.

Defensiv wie offensiv enttäuschend

Die mannschaftliche Geschlossenheit fehlte dem VfL in Regensburg von der ersten bis zur letzten Minute. Die Folge: Kaum Struktur und Ordnung, wenig Konsequenz und fast gar keine Geradlinigkeit. „Wir haben nicht schnell genug und viel zu kompliziert gespielt“, nannte Trainer Robin Dutt später einen von vielen Kritikpunkten. „Außerdem waren die Abstände zwischen Abwehr und Angriff zu groß.“ Viele Fehlpässe und kaum Offensivgefahr waren das logische Resultat. Der einzige Treffer durch Neuzugang Danny Blum resultierte aus einem Elfmeter nach Videobeweis.

Die keineswegs übermächtigen Regensburger nutzten auch die Bochumer Defensivschwächen clever aus und machten permanent Druck. Weil speziell die Bochumer Außenverteidiger keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler hatten und immer wieder schlecht positioniert waren, hatten die Hausherren leichtes Spiel. Dass ausgerechnet Tom Baack, ausgebildet in der VfL-Jugend, den Schlusspunkt setzte und zum 1:3 traf, passte zu diesem verkorksten Saisonstart.

Erkennt auch Dutt die Mängel?

Die Frage ist nun: Wie geht es weiter? Die Antwort darauf ist deshalb so drängend, weil schon am Freitag das Heimspiel gegen Bielefeld folgt. Sie ist aber auch wichtig, weil nicht klar ist, wie Trainer und Manager mit dem Auftritt in Regensburg umgehen werden. Stellen Sie fest, dass es noch Probleme gibt, die spätestens seit dem Trainingslager völlig offensichtlich und immer noch ungelöst sind? Dazu gehören die personellen Mängel auf einigen Positionen, vor allem im Sturm oder auf der defensiven und offensiven Außenbahn. Schon in der Vorbereitung hatten sich die Schwächen abgezeichnet. 

Trainer Robin Dutt muss aber auch hinterfragen, ob seine neue Spielidee im 4-1-3-2-System schon so gut funktioniert, dass sie in einem Pflichtspiel anwendbar ist. Einige Profis fremdeln mit ihrer Rolle, viele Abläufe funktionieren noch nicht, etwa das Umschaltspiel. Kaum ein Spieler sucht die Tiefe, und wenn doch, dann handeln die Teamkollegen nicht schnell genug. Letzteres müssen jetzt immerhin die Verantwortlichen beweisen – und aus der Auftaktpleite die richtigen Schlüsse ziehen. 

Herzlich willkommen auf unserer neuen Seite!

Liebe VfL-Fans,

herzlich willkommen und schön, dass Ihr da seid! Auf diesen Tag haben wir knapp zwei Monate hingearbeitet – jetzt ist „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ endlich online. Doch wie funktioniert das neue Portal überhaupt? Was ist geplant, vor allem inhaltlich?

Das Konzept in Kürze:

Die Idee: Anfang Mai haben die Reporter von westline erfahren, dass das Portal zum 30. Juni aufgelöst wird. Doch die Stammleserschaft, vor allem im VfL-Bereich, war so groß, dass ein baldiges Ende kaum zu akzeptieren war. Deshalb ist die Idee entstanden, ein eigenes Portal auf die Beine zu stellen. Das Potenzial, wieder zu einer bedeutsamen Anlaufstelle für engagierte und kritische Berichterstattung zu werden, ist zweifellos vorhanden. Schon bald soll sich „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ in der Bochumer Medienlandschaft etablieren.

Die Finanzierung: Ohne Unterstützung lässt sich ein solches Portal nicht auf die Beine stellen. Mit einem einzigartigen Konzept setzt „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ auf die Unterstützung der Bochumer Fußballfans sowie auf lokale und regionale Partner. So hat ein Crowdfunding dafür gesorgt, dass die Kostendeckung mit Hilfe von mehr als 150 Leserinnen und Lesern, 17 Unternehmen (werden demnächst vorgestellt!) und zahlreichen Projektpartnern für mindestens zwei Jahre gesichert ist. Ihnen gebührt ein großer Dank! In nächster Zeit beginnen die Gespräche mit weiteren potenziellen Sponsoren.

Das Team: Ohne die tatkräftige Unterstützung von Freunden, Kollegen oder Dienstleistern wäre dieses Magazin nie entstanden. Professionelle Anbieter, etwa für Fotos oder die rechtliche Beratung, unterstützen das Portal mit ihrer Arbeit, oft zum kleinen, freundschaftlichen Preis. Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Entwickler dieser Seite. Ohne die Hilfe von Daniel Busch, den ich seit vielen Jahren kenne und schätze (und der obendrein noch treuer VfL-Fan ist), wäre dieser Text wahrscheinlich nie erschienen.

Die Seite: Nutzerfreundlichkeit steht an erster Stelle. Ob auf dem Smartphone, Tablet, am Laptop oder vor dem heimischen PC – „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ soll immer einfach zu erreichen sein. Wir haben uns deshalb für ein übersichtliches, einfaches und trotzdem modernes Design in einer Kachel-Optik entschieden. Verlinkt ist übrigens auch unsere Facebook-Seite. Der Twitter-Kanal befindet sich noch im Aufbau. Im laufenden Betrieb werden weitere Kanäle getestet, zum Beispiel YouTube oder Instagram.

Die Inhalte: Um einen echten Mehrwert zu bieten, wird es an dieser Stelle keinen klassischen Ergebnisjournalismus geben. Es kann also einige Stunden dauern, bis der erste Bericht zu einem Spiel des VfL online ist – dann aber keine Nacherzählung, sondern eine Einordnung und Analyse mit spannenden Aussagen und Informationen. Auch an dieser Stelle gilt: Einiges wird im laufenden Betrieb ausprobiert. So sehen wir, was euch interessiert oder was nicht. Feedback ist also ausdrücklich erwünscht!

Die Themen: Schon jetzt ist die Liste mit möglichen Themen lang. Natürlich steht das aktuelle sportliche Geschehen im Mittelpunkt der Berichterstattung. Doch auch Geschichten über Ehemalige oder Hintergründe, etwa zum Stadion, zu den Fans oder den Finanzen, können interessant sein und werden an dieser Stelle eine Rolle spielen. Pro Woche sind vier bis fünf Texte geplant, also Berichte, Kommentare oder Interviews. Kurze Neuigkeiten finden ihren Platz im VfL-Newsticker, der regelmäßig mit Inhalten gefüllt wird.

Die Lesernähe: Der Kontakt zur Leserschaft soll und muss ständig gepflegt werden – persönlich oder digital. Sprecht mich also gerne an – vor oder nach den Heimspielen des VfL, hin und wieder auch beim Training, bei Veranstaltungen oder Auswärtsreisen. Per Facebook, Twitter oder Instagram bin ich ebenso zu erreichen wie per Mail (rentsch@vfl-magazin.de). Für Unterhaltung ist auch gesorgt: Online beim Tippspiel, offline beim VfL-Quiz im Sonnendeck. Der nächste Termin folgt.  

Und damit genug der Vorrede. Ich freue mich über euer Feedback zur neuen Seite. Hoffen wir gemeinsam auf eine gute Zeit mit vielen spannenden Geschichten rund um den VfL Bochum!

Herzlichst & Glück auf,

Philipp Rentsch  

Neue Saison

Teamcheck: Wie gut ist der VfL aufgestellt?

  • Neuzugänge sind Startelfkandidaten
  • Nicht alle Abgänge kompensiert
  • Handlungsbedarf in der Offensive

Sieben Testspiele und knapp 40 Trainingseinheiten sind absolviert, wenn der VfL Bochum an diesem Sonntag (28.7.) zum ersten Pflichtspiel der neuen Saison antritt. Dann gastiert die Mannschaft von Chefcoach Robin Dutt beim SSV Jahn Regensburg. Doch wie gut ist das neue, teils umgebaute Team für den Auftakt gerüstet? Auf welchen Positionen wurde der Kader verstärkt oder geschwächt? Und wer drängt in die Startformation?

Ein Überblick:

Tor: Für Robin Dutt bleibt Manuel Riemann die klare Nummer eins. Das hat Bochums Fußballlehrer schon im Trainingslager Anfang Juli klargestellt. Herausforderer Patrick Drewes, der von den Würzburger Kickers verpflichtet wurde, müsse schon besser sein, um einen Torwartwechsel zu erzwingen. Der neue Mann bringt mehr Größe und Ruhe mit als Riemann, blieb in den Testspielen aber auch nicht fehlerlos. Riemann dagegen zeigte gute Leistungen und steht deshalb unverändert im Tor.

Innenverteidigung: Auf keiner anderen Position gab es einen solch großen Umbruch wie im Zentrum der Abwehrreihe. Tim Hoogland wurde aussortiert, Patrick Fabian nimmt keine tragende Rolle mehr ein. Neuzugang Saulo Decarli ist somit der neue Abwehrchef. Daneben gibt es einen spannenden Zweikampf: Armel Bella Kotchap, der erst 17 Jahre jung ist, besitzt großes Potenzial. Altersbedingt läuft aber noch nicht alles perfekt. Eine Option ist deshalb auch Simon Lorenz, Rückkehrer von 1860 München. Auffallend: Der 22-Jährige ist sehr kopfballstark – ein nicht unwichtiges Kriterium. Vorerst keine Chance haben Maxwell Gyamfi und Maxim Leitsch, der wieder einmal pausieren muss.

Defensive Außenbahn: Auf der linken Seite bleibt Danilo Soares gesetzt, rechts setzt das Trainerteam auf Arsenal-Leihgabe Jordi Osei-Tutu. Beide sind fußballerisch sehr gut gebildet, ihr Offensivdrang ist eine Waffe. Vor allem Osei-Tutu muss defensiv aber noch zulegen, speziell in Zweikämpfen und beim Stellungsspiel. Das Duo ist nicht konkurrenzlos, aber der Vorsprung deutlich sichtbar. Denn als Ersatz steht hinten rechts nur Dominik Baumgartner, eigentlich ja Innenverteidiger, bereit. Und links hätte Trainer Dutt die Wahl zwischen Moritz Römling, Stelios Kokovas – zwei Eigengewächsen – und Vitaly Janelt, eher im Mittelfeld zu Hause. Ex-Kapitän Stefano Celozzi spielt keine Rolle mehr, Jan Gyamerah ist bekanntlich gewechselt.

Zentrales Mittelfeld: Acht Spieler kämpfen um nur zwei Positionen – denn Robin Dutt setzt in Zukunft auf sein neues 4-1-3-2-System. Der Lenker auf Sechs soll Thomas Eisfeld sein. Er ist als Ballverteiler, manchmal aber auch als Abräumer gefragt. Mit dieser Rolle muss der Ex-Dortmunder erst noch zurechtkommen. Etwas offensiver wird Kapitän Anthony Losilla eingesetzt. Er ist unumstritten, obwohl der Konkurrenzkampf groß ist. Denn auch Sebastian Maier oder Chung Yong Lee kämpfen um Einsatzzeiten. Noch schwieriger könnte es für Görkem Saglam oder Robert Tesche werden.

Offensive Außenbahn: Nach den Abgängen von Sidney Sam und Robbie Kruse sowie der Ausleihe von Baris Ekincier gibt es nur noch zwei echte Außenspieler im Kader, nämlich Milos Pantovic und Tom Weilandt. Die beiden sind zum Start praktisch gesetzt. Alternativen gibt es trotzdem. Auch Simon Zoller und Danny Blum können auf der Position spielen, obwohl sie eher als zweite Sturmspitze eingeplant sind. Sebastian Maier, Vitaly Janelt oder Chung Yong Lee haben in der Vorbereitung ebenfalls (halb-)links oder (halb-)rechts) gespielt – echte Tempomacher sind sie aber nicht.

Angriff: In der neuen Saison will der VfL auf zwei Sturmspitzen setzen. Mit Lukas Hinterseer ist aber der wichtigste und torgefährlichste Angreifer gegangen. Ersetzen soll ihn Silvere Ganvoula, der vom Joker zur Stammkraft aufsteigen soll. Neben ihm sind Simon Zoller und Danny Blum die Optionen. Nominell ist der VfL schwächer aufgestellt als im Vorjahr. Fällt Ganvoula aus, und das ist schon am ersten Spieltag der Fall, fehlt ein echter Mittelstürmer. Wollen die Bochumer kein Risiko eingehen, muss noch ein neuer Stürmer her.

Fazit: Die Mannschaft wurde verjüngt und teilweise umgebaut, die Startelf hat sich zum großen Teil gefunden. Das Problem: Obwohl der Kader 30 Profis zählt, fehlen auf einigen Positionen echte Alternativen. Vor allem die Außenpositionen, defensiv wie offensiv, sind dünn besetzt. Im Sturm wurde das Team sogar geschwächt. Ein, zwei Neuzugänge sind noch notwendig, Abgänge wahrscheinlich. Ob der VfL oben mithalten kann oder gar abrutscht, hängt auch davon ab, wie schnell die Mannschaft das neue Spielsystem annimmt, ob sie gierig nach Erfolg ist und als Einheit auftritt. Leicht wird diese Saison jedenfalls nicht.

(Foto: Sportfoto Gerd Krause)