Saisonstart im Pokal

Letsch setzt auf Dreierkette: Startelf mit Neuzugängen

Moritz Kwarteng muss sich noch gedulden. Der Sommer-Neuzugang aus Magdeburg befindet sich nach einer Schambeinproblematik weiterhin im Aufbautraining. Er macht Fortschritte, sagte Trainer Thomas Letsch erst kürzlich, doch gemeinsam mit seinen neuen Teamkollegen konnte der Offensivallrounder bislang noch nicht trainieren. Logischerweise wird Kwarteng am Samstag also nicht mit nach Bielefeld fahren. Auch Ersatztorhüter Niclas Thiede bleibt daheim. Die anderen fünf Neuen sind hingegen dabei, wenn der VfL im DFB-Pokal in die neue Saison startet.

Neue Formation

Einige von ihnen werden auch zur Startformation gehören. Noah Loosli dürfte in der Dreier-Abwehrkette den Vorzug vor Bernardo erhalten. Diese Entscheidung wird vermutlich nicht von Dauer sein, aber Loosli hat im Vergleich zu Bernardo die gesamte Vorbereitung beim VfL absolviert. Der Neuzugang aus Salzburg kam erst in der vergangenen Woche dazu und durfte bei der Generalprobe gegen Luton Town lediglich eine Halbzeit spielen. „Er hat die Vorbereitung in Salzburg komplett mitgemacht, aber keine Testspiele dort bestritten. Ob es schon für 90 Minuten reicht, müssen wir mal sehen“, gibt Letsch einen dezenten Hinweis auf die personelle Besetzung der Hintermannschaft. Schließlich könnte ein Pokalspiel auch über 120 Minuten laufen – und für diesen Fall wäre Bernardo sicher noch nicht bereit.

Loosli, der sich nach anfänglichen Problemen in den Testspielen gesteigert hat, dürfte also neben Ivan Ordets und Erhan Masovic auflaufen. Die beiden Stammkräfte aus der vergangenen Saison sind auch im neuen System fest eingeplant. Thomas Letsch setzt zunächst auf eine 3-4-1-2-Formation, wobei es innerhalb des Spiels fließende Übergänge geben soll. Eine zentrale Bedeutung in diesem System nehmen insbesondere die sogenannten Schienenspieler ein. Und genau da gibt es noch keine klare Rollenverteilung. Auf der rechten Seite kämpfen Cristian Gamboa und Felix Passlack um einen Platz im Team, auf der linken Seite Danilo Soares und Christopher Antwi-Adjei. Vor allem auf der rechten Seite ist das teaminterne Duell noch nicht entschieden. „Das ist ein toller Fight. Cristian ist vielleicht ein bisschen schneller, Felix bringt dafür mehr Erfahrung im Vorwärtsdrang mit“, sagte Thomas Letsch. Dem Neuzugang vom BVB fehlt allerdings die Wettkampfpraxis, was ihm in den Testspielen phasenweise anzumerken war.

Mehr Konkurrenz

Auf der linken Seite wiederum sind die Variationsmöglichkeiten ganz andere. Mit Danilo Soares steht eine eher defensivere Lösung bereit, mit Christopher Antwi-Adjei eine deutlich offensivere Variante. Sollte Soares dort den Vorzug erhalten, stellt sich allerdings die Frage, auf welcher Position Antwi-Adjei alternativ zum Einsatz kommen könnte. Weitere Flügelpositionen gibt es im neuen System nicht – es sei denn, Letsch stellt auf ein 3-4-3 um. Dann aber wären die Spieler im Zentrum benachteiligt. Dort hat der Konkurrenzkampf in diesem Sommer dank der Neuverpflichtungen deutlich zugenommen. Matus Bero und Lukas Daschner drängen nach einer guten Vorbereitung beide ins Team, allerdings wird zunächst nur einer zur Startelf gehören – weil Anthony Losilla und Kevin Stöger gesetzt bleiben.

Für Daschner sprechen seine Ballgewandtheit und Torgefahr, für Bero seine Zweikampfpräsenz und Agilität. Weil der VfL gegen Bielefeld in der Favoritenrolle steckt, dürfte Daschner auf der Zehner-Position beginnen. Sobald Philipp Förster wieder topfit ist und auch Moritz Kwarteng zur Verfügung steht, könnte es im zentralen Mittelfeld womöglich sogar ein Überangebot geben. Wobei insbesondere Daschner auch als zweite Spitze zum Einsatz kommen könnte. In Bielefeld bilden sehr wahrscheinlich der kantige Philipp Hofmann und der wendige Takuma Asano einen Doppelsturm.


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(Foto: Marc Niemeyer)