VfL-Kolumne: Präsidiumssitzung mit Unruhepotenzial

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Dreimal im Monat (neuer Rhythmus!) gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Die Lage im Präsidium.

Augenscheinlich ist ein wenig Ruhe eingekehrt beim VfL Bochum. Diesen Zustand beizubehalten, wäre ohne Zweifel hilfreich für die herausfordernden Wochen und Monate bis zum Saisonende im Mai. Doch es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass es nicht dabei bleiben wird.

An diesem Montag (27.1.) trifft sich das Klub-Präsidium und will unter anderem besprechen, wie es die Zeit bis zur Neuwahl im Juni gestalten möchte. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin erwägt Hans-Peter Villis, sich gesund zu melden und den Vorsitz wieder zu übernehmen. Das ist legitim, zumal seine Gremiumskollegin und Kollegen stets betont haben, dass Villis selbstbestimmt in sein Amt zurückkehren darf – und mehrfach dementierten, dass der langjährige Vorsitzende gestürzt werden soll. Angesichts der längst bekannten Konfliktsituation innerhalb des Gremiums wäre im Falle einer Villis-Rückkehr jedoch mit seiner Abwahl zu rechnen. Die Mehrheit im Präsidium ist gegen ihn. 

Beiden Seiten sei an dieser Stelle nur eines empfohlen: Sie sollten persönliche Befindlichkeiten oder gar Machtinteressen hintenanstellen. Das bedeutet konkret: Villis sollte bedenken, dass seine Rückkehr eine erhebliche Implosionsgefahr bedeutet. Er weiß, dass eine gute Zusammenarbeit mit seinen Widersachern nicht mehr möglich ist und sollte erkennen, dass eine Rückkehr an die Vereinsspitze nur zu neuer Unruhe führen würde. Zugleich sollten aber auch seine internen Kritiker abwägen, was sie mit einer Abwahl bewirken würden. Zur Erinnerung: Sie sind einst als Team angetreten – mit Hans-Peter Villis an der Spitze.

Auch wenn beide Seiten betonen werden, nur das Beste für den Verein erreichen zu wollen, sollte mindestens eine Partei Größe zeigen und den eigenen Plan verwerfen. Wie heißt es so schön: Der Klügere gibt nach. Denn: Spätestens im Sommer sind getrennte Wege möglich. Dann können beide Lager in einem Wettstreit der Ideen und Führungsstile um die Stimmen der Mitglieder werben.


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(Foto: Imago / RHR-Foto)