Mitgliederversammlung

VfL wächst auf allen Ebenen und hat Geld für Wintertransfers

Sportlich hat der VfL Bochum das Fußballjahr 2022 mit zwei Siegen beendet, und auch wirtschaftlich gibt es erfreuliche Entwicklungen. Der Bundesligist plant in dieser Saison mit einem Gewinn in Höhe von 9,8 Millionen Euro. Das gab die Vereinsführung auf der Mitgliederversammlung am Dienstagabend vor knapp 1.700 Anhängern bekannt. Der Umsatz soll auf 82,4 Millionen Euro steigen. Hauptgrund dafür sind die höchsten Transfereinnahmen der Vereinsgeschichte. Für den Verkauf von Armel Bella Kotchap, Maxim Leitsch und Sebastian Polter hat der VfL im Sommer insgesamt 16,2 Millionen Euro kassiert. Nach Abzug von Steuern, einer unumgehbaren Kredittilgung und Transferbeteiligungen etwa für Berater sind davon netto 7,9 Millionen Euro übriggeblieben.

In der vergangenen Saison lag der Gesamtumsatz noch bei 65,7 Millionen Euro. Da erzielte der Klub einen Gewinn in Höhe von 5,8 Millionen Euro. „Wir streben perspektivisch einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro an. Nur so können wir die Lücke zu den Konkurrenten in der Bundesliga schließen“, sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Die Zuwächse in den zurückliegenden Jahren haben auch die Schuldenlast gedrückt. „Wir werden allein von 2021 bis 2023 Verbindlichkeiten in Höhe von acht Millionen Euro abgebaut haben. Darauf sind wir stolz und dafür müssen wir uns nicht entschuldigen.“ Etwas mehr als zehn Millionen Euro bleiben übrig, verteilt auf das immer noch nicht abbezahlte Stadioncenter und ein KfW-Darlehen aus der Corona-Krise.

VfL investiert in Steine und Beine

Insgesamt verzeichnet der VfL Zuwächse in fast allen Bereichen – vom Fanartikelverkauf über das Sponsoring bis hin zu den Dauerkarten. Hier wurden in der zurückliegenden oder laufenden Saison neue Vereinsrekorde erzielt. Auch die Mitgliederzahl ist sprunghaft gestiegen. Seit dem Aufstieg im Mai 2021 sind mehr als 5.000 Fans dazugekommen. Insgesamt sind es derzeit rund 22.000 Mitglieder. Auch auf der Ausgabenseite hat sich deshalb einiges verändert. Der Lizenzspieleretat wurde von 24 Millionen Euro in der vergangenen Saison auf mehr als 30 Millionen Euro in der laufenden Spielzeit erhöht. Patrick Fabian, zuständig für den Sport, betonte in seiner Rede, dass dieser Etat noch nicht ausgeschöpft sei. Somit gebe es Spielraum für Wintertransfers.

Investiert wird auch in die Infrastruktur, etwa in eine technische Aufrüstung des Stadions, in die Modernisierung des VIP-Bereichs oder in das Nachwuchsleistungszentrum. Diese Maßnahmen sind bei einigen Fans umstritten, aus Sicht von Kaenzig und seinen Kollegen aber notwendig: „Wir verlieren im Ligavergleich sonst den Anschluss. Und teilweise schreibt sie die DFL bei der Lizenzierung sogar vor. Wir lösen den Investitionsstau, der sich speziell in den Zweitligajahren ergeben hat, gerade langsam auf.“ Kaenzig präsentierte überdies verschiedene Maßnahmen, die die Vereinsentwicklung betreffen, etwa zur Nachhaltigkeit. Auf dieses Thema und andere Aspekte wird Tief im Westen – Das VfL-Magazin in den nächsten Wochen noch detaillierter eingehen.

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(Foto: Imago / RHR-Foto)