Gerüchte, dass der VfL Bochum einen Innenverteidiger von Union Berlin verpflichten möchte, gab es zuletzt immer wieder. Doch während sich einige Medien auf den Namen Rick van Drongelen konzentriert haben, der intern nie ein großes Thema war, fädelte Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz mit den Köpenickern einen ganz anderen Transfer ein: Dominique Heintz wechselt für ein Jahr auf Leihbasis zum VfL Bochum. Der 28-Jährige hat vor seinem Engagement in der Hauptstadt für den SC Freiburg, den 1. FC Köln und für den 1. FC Kaiserslautern gespielt.
Heintz folgt auf Leitsch
„Sehr kurzfristig“ habe sich diese Option ergeben, schildert Berlins Manager Oliver Ruhnert. Heintz hatte noch im DFB-Pokal zehn Tage vor dem Transfer in der Berliner Startelf gestanden. Beim Bundesliga-Start blieb ihm aber nur noch ein Platz auf der Tribüne. Der VfL nutzte die Chance, hatte den Spieler aber schon länger im Blick. Denn Heintz passt ins Anforderungsprofil: Er ist zweikampfstark, robust, ein Führungsspieler – und Linksfuß. Damit ist er der Nachfolger von Maxim Leitsch. Nur in Sachen Geschwindigkeit kann Heintz mit dem Neu-Mainzer nicht mithalten.
Doch in dieser Hinsicht war der VfL in den vergangenen Jahren auch ein wenig verwöhnt. Das Duo Armel Bella Kotchap und Maxim Leitsch war außergewöhnlich schnell. Die Suche nach Ersatz war kompliziert und zog sich in die Länge. Es gab Absagen oder Ideen, die finanziell nicht zu stemmen waren. Während Ivan Ordets als Nachfolger von Bella Kotchap nur zweieinhalb Wochen nach dessen Abgang präsentiert wurde, dauerte es auf der linken Innenverteidigerposition deutlich länger. Hierfür einen passenden Mann zu finden, war die vielleicht größte Herausforderung in diesem Sommer.
Doch nun ist auch Trainer Thomas Reis zufrieden, der zuletzt mit der Abwehrleistung haderte. „Dominique weiß, worauf es in der Bundesliga ankommt“, betont der Fußballlehrer. 186 Partien im Fußball-Oberhaus hat der Neuzugang bereits absolviert – niemand im Bochumer Kader kommt auf mehr. Ob Heintz bereits beim Duell in Hoffenheim zum Einsatz kommt, lässt Reis bis zum Spieltag offen. „Er wird auf jeden Fall mitfahren“, sagt der Coach und lobt dessen Verfassung: „Er hat im ersten Training einen guten Eindruck hinterlassen und steht voll im Saft.“
Planungen vorerst abgeschlossen
Noch nicht bekannt ist, ob sich der VfL eine Kaufoption sichern konnte oder nicht. Tendenz: eher nein. Auch Ordets, mit dem Heintz auf Sicht zusammenspielen soll, ist ja nur ausgeliehen, das Innenverteidiger-Problem also vorerst nur für eine Saison gelöst. Dass bis zum Transferschluss am 1. September noch ein weiterer Abwehrspieler verpflichtet wird, ist übrigens fast ausgeschlossen, verrät Reis auf Nachfrage: „Aus meiner Sicht ist das Thema jetzt durch. Wir brauchen vier etatmäßige Innenverteidiger, und die haben wir jetzt.“
(Foto: VfL Bochum 1848)