Geschäftsführer

Abschied endgültig: Schindzielorz hat gekündigt

Zunächst war es ein bloßes Gerücht und eine Befürchtung, doch nun ist daraus Realität geworden: Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz wird den VfL Bochum definitiv verlassen – spätestens zum 31. Dezember 2022, wenn sein Vertrag endet. Die Sport Bild hatte darüber am Mittwoch zuerst berichtet, nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin ist diese Darstellung absolut korrekt. Schindzielorz hat seinen Vertrag fristgerecht gekündigt, weil sich dieser sonst zu einem späteren Zeitpunkt automatisch um zwei weitere Jahre verlängert hätte. Nachverhandlungen, worüber in der Fanszene und in den Medien spekuliert wird, sind ausgeschlossen. Schindzielorz‘ Entscheidung ist endgültig. Klubchef Hans-Peter Villis ist darüber bereits informiert, wollte sich auf Anfrage aber nicht dazu äußern. Auch Schindzielorz verzichtete auf ein Statement.

Wolfsburg-Wechsel ist nicht der Grund

Ganz überraschend kommt sein Entschluss allerdings nicht. Schon seit Wochen wurde klubintern und in der Öffentlichkeit über einen möglichen Abgang des Managers gesprochen. Grund dafür waren die stockenden Vertragsverhandlungen, aber auch die bekannten Verbindungen des 43-Jährigen zum VfL Wolfsburg, bei dem schon länger klar ist, dass Jörg Schmadtke als Geschäftsführer aufhören wird. Schindzielorz wurde als Spieler Meister mit den Niedersachsen. Dass er in Bochum seit seinem Amtsantritt im Februar 2018 mit wenig Geld den Wiederaufstieg und den Klassenerhalt in der Bundesliga erreicht hat, hat die gesamte Branche aufmerksam verfolgt. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin steht allerdings kein Wechsel nach Wolfsburg unmittelbar bevor. Dies ist also nicht der Grund für den Entschluss von Schindzielorz.

Viele Jahre für den VfL Bochum tätig

Die Entscheidung, den Verein am vorläufigen Höhepunkt der jüngsten Entwicklung zu verlassen, sei über eine längeren Zeitraum gereift, heißt es aus seinem Umfeld. Finanzielle Argumente sollen dabei keine entscheidende Rolle gespielt haben. Möglicherweise wurde Schindzielorz vonseiten der zuständigen Gremien nicht die Wertschätzung und das Vertrauen entgegengebracht, die er sich nach mehr als vier Jahren in verantwortlicher Position gewünscht hätte. Leicht gefallen ist ihm die Entscheidung, den Verein ohne konkrete Aussicht auf einen neuen Job zu verlassen, vermutlich nicht. Der Ex-Fußballer, der beim VfL im Jugend- und Herrenbereich schon von 1988 bis 2003 aktiv war, hatte das Amt des Sport-Geschäftsführers einst von Christian Hochstätter übernommen. Zuvor war Schindzielorz Scout und Teammanager beim heutigen Bundesligisten.

Möglicher Nachfolger: Patrick Fabian

Stand jetzt wird Schindzielorz noch die anstehende Transferperiode verantworten. Wobei die Frage erlaubt sein muss, ob er angesichts der Umstände noch die sonst übliche Überzeugungskraft hat, Spieler nach Bochum zu locken, wenn diese wissen, dass er selbst von Bord gehen wird. Funktionieren würde das wohl am besten, wenn zumindest Trainer Thomas Reis an Bord bliebe, und der Nachfolger von Schindzielorz aus den eigenen Reihen kommt. Patrick Fabian, langjähriger VfL-Profi und seit seinem Karriereende im Sommer 2020 Assistent von Schindzielorz, könnte dessen Aufgaben bald übernehmen. Wobei noch unklar ist, ob er das möchte und das Präsidium dem 34-Jährigen diese so wichtige Aufgabe zutraut. Positiv ist immerhin, dass Schindzielorz‘ Geschäftsführer-Kollege Ilja Kaenzig definitiv beim VfL Bochum bleiben wird. Sein Vertrag wird langfristig verlängert.

(Foto: Imago / Team 2)