Kaderplanung

Zehn VfL-Verträge laufen aus: Wer gehen wird und bleiben soll

Der Saisonendspurt ist längst eingeläutet. Auf dem Platz werden wichtige Weichen gestellt – hinter den Kulissen allerdings auch. Seit Wochen arbeiten der derzeit krankgeschriebene Geschäftsführer Patrick Fabian, Interims-Sportchef Marc Lettau und die personell verstärkte Scouting-Abteilung daran, den Kader für die kommende Saison zusammenzustellen. Dabei müssen sie immer noch zweigleisig planen. Das betrifft auch diejenigen, deren Verträge in diesem Sommer enden. Und die Liste ist lang: Zehn Spieler sind nur noch bis zum 30. Juni 2023 an den VfL Bochum gebunden. Darunter auch zwei Leistungsträger: Ivan Ordets und Konstantinos Stafylidis.

Sonderregel bei Ordets

Die beiden Defensivspezialisten gehören aktuell zur Stammformation von Trainer Thomas Letsch – und sollen nach Möglichkeit noch länger bleiben. In beiden Fällen wäre dies aber nur dann möglich, wenn der VfL weiter in der Bundesliga spielt. Und selbst dann gibt es noch Unwägbarkeiten, vor allem bei Ivan Ordets. Der Ukrainer steht eigentlich noch bis 2024 beim russischen Top-Klub Dinamo Moskau unter Vertrag. Nur dank einer Ausnahmeregelung der FIFA wegen des Krieges durfte er sich für die aktuelle Saison einen neuen Verein suchen. Diese Regelung endet – Stand heute – aber in wenigen Monaten. Ordets müsste also nach Moskau zurückkehren.

Dass er das als ukrainischer Staatsbürger kaum möchte, liegt auf der Hand. Der 30-Jährige hat jüngst seine Frau und seine zwei Kinder nach Deutschland geholt, scheint also in Bochum sesshaft werden zu wollen. Ein Verbleib von Ordets hätte für den VfL Bochum auch den Vorteil, dass er seine Abwehr nicht erneut im großen Stil umbauen müsste. Denn die Verträge von Keven Schlotterbeck, Dominique Heintz und Vasilios Lampropoulos laufen ebenfalls aus. Schlotterbeck und Heintz sind nur ausgeliehen. In beiden Fällen gäbe es wahrscheinlich Möglichkeiten, sie länger zu verpflichten, denn ihre Stammvereine planen längst auf einem anderen Niveau.

Doch sportliche Zweifel bleiben auch in Bochum: Schlotterbeck, der im Winter als Hoffnungsträger für die Abwehr verpflichtet wurde, hat seinen Platz in der Startelf schnell wieder verloren. Und Heintz, der zuletzt als Linksverteidiger ausgeholfen hat, kam monatelang fast gar nicht zum Einsatz. Vor allem bei ihm, aber insbesondere bei Vasilios Lampropoulos deutet vieles auf einen Abgang hin. Der im Winter 2020 verpflichtete Innenverteidiger kommt zwar immerhin auf 13 Saisoneinsätze, doch die Verantwortlichen wollen den Kader allmählich verjüngen. Mit Noah Loosli vom Grasshopper Club Zürich steht der erste Neuzugang für die Hintermannschaft bereits fest.

Ganvoula wird gehen

Von einem Verbleib in Bochum ist Silvere Ganvoula ebenfalls weit entfernt. Nachdem der Angreifer unter Thomas Letsch zunächst wieder in den Spieltagskader zurückgekehrt war und als Joker auch regelmäßig zum Einsatz kam, blieb ihm zuletzt nur noch ein Platz auf der Tribüne. Seit fast zwei Jahren wartet der Mittelstürmer nun auf ein Pflichtspieltor. Nach einer erstaunlich langen Zeit beim VfL – Ganvoula wurde bereits 2018 verpflichtet – werden sich die Wege im Sommer endgültig trennen. Dass er im blau-weißen Trikot sogar mal zweistellig traf, als Hoffnungsträger galt und es Angebote in Millionenhöhe gab, ist längst Vergangenheit und fast schon vergessen.

Spätestens im Mai wird es für ihn den obligatorischen Blumenstrauß geben – und sicher auch für weitere Spieler. Dass der VfL die Kaufoption für Rechtsverteidiger Saidy Janko ziehen wird, ist angesichts enttäuschender Leistungen fast ausgeschlossen. Auch von Winterneuzugang Pierre Kunde haben sich die Verantwortlichen deutlich mehr erhofft. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin verfügt der VfL zwar auch bei ihm über eine Kaufmöglichkeit, verpflichtend ist die Weiterverpflichtung allerdings nicht. Griechische Medien hatten im Winter behauptet, Kunde würde im Falle des Klassenerhalts für zwei Millionen Euro fest zum VfL wechseln müssen.

Weitere Leihverträge

Neben Kunde, Janko und Co. besitzt auch Ersatztorwart Marko Johansson nur einen Leihvertrag. Der Schlussmann wurde im Sommer vom Hamburger SV geholt – inklusive Kaufoption. Ob ihn der VfL halten möchte, ist bislang nicht bekannt. Aktuell ist der Schwede lediglich die Nummer drei in Bochum; vor ihm Stammkeeper Manuel Riemann und Routinier Michael Esser, der möglicherweise in seine letzte Saison gehen wird. Einen weiteren Torhüter braucht der VfL in jedem Fall, denn der Vertrag mit Paul Grave läuft ebenfalls aus. Nach mehr als drei Jahren ohne Pflichtspieleinsatz sehnt sich das Bochumer Eigengewächs nach Wettkampfpraxis.  

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(Foto: Imago / Eibner)