Ohne Neuzugang ist die Mannschaft des VfL Bochum am frühen Sonntagabend nach Spanien geflogen. Im andalusischen Jerez de la Frontera bereitet sich das Team bis zum 19. Januar auf die Rückrunde vor. Ob sich im Laufe des einwöchigen Trainingslagers noch Verstärkung hinzugesellt, ist weiter offen. Zum Start arbeitet Chefcoach Thomas Reis also mit dem gewohnten Personal – allerdings mit kleineren Einschränkungen.
Maier und Holtkamp bleiben daheim
Spielmacher Sebastian Maier verpasst den wichtigsten Teil der Vorbereitung. Er ist nach einer Operation Ende November immer noch angeschlagen und arbeitet in Bochum an seiner Rückkehr. Auch A-Junior Lars Holtkamp, den der VfL gerne als Profi an sich binden möchte, ist daheim geblieben. Das gilt ebenso für Görkem Saglam, Jan Wellers und Maxwell Gyamfi, die für eine Vereinssuche weiter freigestellt sind. Einen neuen Klub hat bislang noch keiner von ihnen gefunden. Folglich besteht die Bochumer Reisegruppe aus drei Torhütern und 22 Feldspielern, denen intensive Trainingstage bevorstehen.
Vor allem will Thomas Reis an der Defensivarbeit des gesamten Teams arbeiten. „Wir haben in der Hinrunde eindeutig zu viel Gegentore kassiert und dadurch viele Punkte liegengelassen. Es ist die Aufgabe aller, das zu ändern“, betont der 46-Jährige. „Natürlich wird das ein Trainingsschwerpunkt in Spanien sein. Aber auch die Arbeit mit dem Ball spielt eine Rolle.“ Mehr taktische Flexibilität, etwa mit einem neuen Spielsystem, steht auch auf der Agenda. Erste Ansätze sollen schon in den beiden Testspielen zu sehen sein. Am 15. Januar trifft der VfL auf den amtierenden ungarischen Pokalsieger MOL Fehérvár FC, drei Tage danach auf Dinamo Bukarest aus Rumänien.
Auch für einen möglichen Neuzugang wären diese Partien wichtig, um sich einzuspielen. Dass der VfL in diesem Winter überhaupt noch tätig wird und auf dem Transfermarkt zuschlägt, ist jedenfalls das Ziel. Gesucht wird nach wie vor ein Innenverteidiger, der im Idealfall auch links in der Viererkette verteidigen kann. Zusätzlich wurde intern auch über einen neuen Mittelfeldspieler diskutiert. Die Offensive wird indes unverändert bleiben. „Da sind wir nominell gut aufgestellt“, sagt Trainer Thomas Reis. Das Geld für mindestens einen Neuzugang steht auch bereit. Was die Finanzen angeht, ist der VfL nicht auf Rosen gebettet, hat aber Möglichkeiten.
Rasmussen nach Aue, Sobiech sucht
Einige Kandidaten sind in diesem Winter allerdings schon vom Markt. Jacob Rasmussen etwa, ein dänischer Juniorennationalspieler vom AC Florenz, hat am Wochenende beim Ligakonkurrenten in Aue unterschrieben. Der Linksfuß hätte vielleicht auch ins Anforderungsprofil des VfL gepasst. Zumal er das Ruhrgebiet schon kennt. Bis 2016 spielte er in der Jugend von Schalke 04. Bliebe zum Beispiel noch Lasse Sobiech als naheliegende Option. Der Innenverteidiger ist beim 1. FC Köln nur noch vierte Wahl in der Abwehr. Der 28-Jährige gilt als charakterstark, körperlich robust und stark in der Luft. Außerdem kennt er die Liga, die Eingewöhnungszeit wäre entsprechend kurz.
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