Was „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ schon am Montag exklusiv und vorab berichtet hat, ist nun auch offiziell bestätigt: Die Firma Vonovia hat erneut die Namensrechte für das Ruhrstadion erworben. Der VfL Bochum und der DAX-Konzern haben sich auf eine längerfristige Zusammenarbeit bis zum Jahr 2026 geeinigt. Der bisherige Fünfjahresvertrag endet im Sommer 2021, nun gibt es eine Anschlussvereinbarung. Die Partnerschaft mit dem in Bochum ansässigen Wohnungsvermieter umfasst verschiedene Werbeleistungen, im Kern geht es aber um den Stadionnamen. Neu ist, dass Vonovia ab der kommenden Saison in den Pokalspielen auf dem Trikotärmel wirbt.
Millionensumme fließt
Für den VfL Bochum ist dies kein überraschender, aber ein sehr wichtiger Deal, insbesondere in Corona-Zeiten. Die Pandemie sorgt für erhebliche Umsatzrückgänge. Doch Vonovia bleibt dem VfL treu, investiert in den kommenden Jahren eine Gesamtsumme, die im mittleren einstelligen Millionenbereich liegt. Der Vertrag gilt für alle drei Profiligen, die Summe würde im Auf- bzw. Abstiegsfall entsprechend angepasst. Insgesamt fließt etwas mehr Geld als bislang, bestätigte Hans-Peter Villis, Präsidiumsvorsitzender des VfL Bochum, auf Nachfrage. Er verkündete die Vertragsverlängerung an diesem Freitag gemeinsam mit Vonovia-Vorstand Arnd Fittkau.
Auch Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, war dabei. Denn wenn es um den Stadionnamen geht, hat die Stadt immer noch ein Mitspracherecht. Sie ist Eigentümerin der Immobilie, hat dem Verein aber weitreichende Nutzungsrechte eingeräumt, wozu auch die Vermarktung der Namensrechte gehört. Der VfL spielt bereits seit 1979 im umgebauten Ruhrstadion, den aktuellen Namen trägt die Spielstätte seit 2016. Dieser ist längst etabliert und akzeptiert, obwohl der Stadionname unter den Fans oft heiß diskutiert wird. „Für sie ist es eine richtig gute Nachricht, dass der Name Ruhrstadion auch weiterhin Bestand hat“, sagte Eiskirch in der Pressekonferenz.
Pläne für die Zukunft
Der bekennende VfL-Fan nutzte zugleich die Gelegenheit, um zu erläutern, wie die Stadt das Stadion zukunftsfähig machen möchte. Eiskirch sprach von Überlegungen, auf dem Stadion Photovoltaikanlagen zu installieren, sofern dies die Statik hergebe. Er erwähnte auch, dass eine Bewerbung als Spielort für die Frauen-WM 2027 denkbar sei. Zuletzt hatte sich die Stadt unter anderem um die Modernisierung der Toilettenanlagen gekümmert. Auch Vonovia beteiligte sich jüngst an einem Projekt, finanzierte den kompletten Umbau des Fanshops im Stadioncenter. Weitere Kooperationen dieser Art seien auch in den kommenden Jahren denkbar, sagte Fittkau.
(Foto: Imago / RHR-Foto)