Corona-Krise

Training in Kleingruppen: VfL will ab Mai spielen

Eines muss man den 36 Erst- und Zweitligisten ja lassen: Sie strotzen vor Optimismus. Ihr Plan für den weiteren Saisonverlauf liegt seit dieser Woche offiziell auf dem Tisch. Bis Ende April wird der Spielbetrieb noch ruhen. Anschließend soll der Ball wieder rollen – jedoch ohne Zuschauer vor Ort. Auch der VfL Bochum hat am Dienstag auf der DFL-Mitgliederversammlung für diese Lösung gestimmt. Ob all das, was sich die Klubs jetzt wünschen, auch wirklich umsetzbar ist, bleibt allerdings abzuwarten.

Denn niemand weiß, wie sich die Corona-Pandemie in den kommenden Wochen entwickelt und mit welchen Vorgaben die Behörden darauf reagieren werden. Vorerst rechnet der VfL Bochum aber damit, das letzte Saisonviertel bis spätestens Ende Juni doch noch über die Bühne zu bringen. Die Verantwortlichen arbeiten deshalb an einem Plan, wie sich die Spiele mit einem möglichst geringen Personalaufwand realisieren lassen. Vier Partien im Ruhrstadion stünden noch an, dazu fünf in der Fremde.

Rückkehr auf den Trainingsplatz

Um auch sportlich für den möglichen Start im Mai gewappnet zu sein, soll das Training wieder aufgenommen werden. Nach einer dreiwöchigen Pause plant Cheftrainer Thomas Reis, ab dem 6. April wieder in Kleingruppen zu arbeiten. Das Land hat Berufssportlern hierfür die Freigabe erteilt, sofern Abstände und Hygienevorschriften eingehalten werden. Die DFL will ohnehin eine sogenannte „Task Force“ für Sportmedizin ins Leben rufen, die den Vereinen dabei hilft, die Ansteckungsgefahr zu minimieren.

Denn klar ist: Sollte das Coronavirus wieder in eine Mannschaftskabine eindringen, wäre der optimistische Plan der DFL wieder hinfällig. Mehrere Erst- und Zweitligisten waren zu Beginn der Pandemie bereits betroffen, weil sich einzelne Spieler infiziert hatten. Anschließend mussten sich alle Akteure des jeweiligen Klubs für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Ein geordneter Spielbetrieb wäre unter solchen Voraussetzungen gar nicht möglich, vor allem dann nicht, sollten sich innerhalb eines Teams gleich mehrere Personen anstecken.

Für den VfL geht es um Millionen

Warum der Ligaverband überhaupt auf eine Fortsetzung der Saison drängt, hat vorrangig wirtschaftliche Gründe. Für den VfL Bochum geht es um einen mittleren bis hohen einstelligen Millionenbetrag, der bei einem vorzeitigen Saisonabbruch wegbrechen würde. Fehlende Zuschauereinnahmen sollen durch einen Geldverzicht der Spieler, Kurzarbeit in der Verwaltung und weiteren Einsparungen kompensiert werden. Auch haben zahlreiche Fans signalisiert, auf eine Teilerstattung ihrer Dauerkarten zu verzichten.

(Foto: Pressefoto Eibner)