Verträge laufen aus

Abschied, oder nicht? Neunmal Ungewissheit

Für das letzte Bochumer Heimspiel Anfang Mai hatte der VfL viele Blumensträuße organisiert. Alle elf Profis, deren Verträge in wenigen Wochen auslaufen, wurden verabschiedet. Dabei waren die Leihspieler Elvis Rexhbecaj, Konstantinos Stafylidis und Eduard Löwen, die längst ausgemusterten Tom Weilandt und Saulo Decarli sowie Danny Blum, Milos Pantovic, Vasilios Lampropoulos, Herbert Bockhorn, Winterneuzugang Jürgen Locadia und Publikumsliebling Robert Tesche. Allerdings haben die Verantwortlichen betont, dass der Verbleib einiger Spieler dennoch möglich sei.

Der VfL gibt sich wortkarg

Doch einen Monat später gibt es keinen neuen Stand, in keinem einzigen Fall gibt es Klarheit, von Decarli und Weilandt einmal abgesehen. Aus Fansicht ist also Rätselraten angesagt: Wer bleibt womöglich doch, und wer geht wirklich? Auf Nachfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin erklärt Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, dass er dazu keine Stellung beziehen möchte. Immerhin: Er geht weiter davon aus, dass einige Spieler auch in Zukunft für den VfL Bochum auflaufen werden.

Robert Tesche wird jedoch nicht dazugehören. Der gefeierte Aufstiegsheld aus dem Sommer 2021 verabschiedete sich bereits vor Wochen via Instagram von den VfL-Fans. Er wäre gerne in Bochum geblieben, aber offenbar gab es kein Vertragsangebot mehr. Seltsam also, warum der Verein hier nicht die Notwendigkeit sieht, seinerseits offenbar schon Beschlossenes zu kommunizieren, zumal es sich bei Tesche um einen verdienten Spieler handelt.

Bei allen anderen gibt es zumindest Tendenzen. So zeichnet sich bei Herbert Bockhorn ein Vereinswechsel ab, Vasilios Lampropoulos wiederum würde gerne bleiben. Mit Jürgen Locadia laufen die Gespräche, bei Danny Blum ist die Tür wohl auch noch nicht endgültig zu. Und Milos Pantovic wird sich in Kürze entscheiden, ob er in Bochum bleiben wird oder nicht. Besonders kompliziert ist es bei den drei Leihspielern: Wolfsburg (Rexhbecaj), Hertha (Löwen) und Hoffenheim (Stafylidis) haben im Sommer jeweils einen neuen Trainer verpflichtet. Eine schnelle Entscheidung ist nicht zu erwarten. Wobei eine Verpflichtung von Konstantinos Stafylidis mit dem Wissen der vergangenen Wochen wohl am wahrscheinlichsten ist.

Spieler und Berater warten lieber

Geduld ist also gefragt. Was aber auffällt: Dass die Verantwortlichen schon seit dem 30. April wissen, in welcher Liga der Verein künftig spielt, und damit so früh Planungssicherheit wie lange nicht mehr haben, scheint sich nicht positiv auf die Entscheidungsfindung auszuwirken. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass der Abgang von Sebastian Schindzielorz zum Jahresende für Irritationen auch bei den Spielern gesorgt hat. Natürlich sei die ungeklärte Nachfolge ein Grund, mit einem Vertragsabschluss lieber noch etwas zu warten, berichten gleich mehrere Berater, die sich in Gesprächen mit dem VfL Bochum befinden.

(Foto: Firo Sportphoto)