Ein Foto aus dem Bochumer Stadtpark führt unweigerlich zu Fragen. Felix Bastians, bis Januar 2017 Profi beim VfL, ist zurück in der Heimat – pünktlich zur Weihnachtszeit. Das hat er am Donnerstag auf Instagram gepostet. Der Weg vom Park zum Stadion wäre nicht weit. Das wissen auch die Fans, die deshalb über eine Rückkehr zum VfL diskutieren. Doch ein Comeback für den Verein, für den Bastians gerne noch einmal spielen würde, wird es in diesem Winter definitiv nicht geben. „Die Frage stellt sich aktuell nicht und ist bei uns auch kein Thema“, sagt Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz. „Der letzte Kontakt zu Felix liegt schon länger zurück.“
Mögliche Wintertransfers
Dabei halten die Verantwortlichen in diesen Wochen ganz besonders Ausschau nach einer Verstärkung für die Defensive. Die oft anfällige Abwehr könnte einen Stabilisator gut gebrauchen, im Idealfall einen Linksfuß, der innen wie außen spielen kann. Bastians würde diese Kriterien erfüllen. Da sein Vertrag bei Tianjin Teda in China zum Jahresende ausläuft, wäre er ablösefrei zu haben. Dass Bastians den Verein und die Stadt kennt, dass er sich mit dem Klub identifiziert und bis zu seinem Wechsel auch einer der Leistungsträger war, wären weitere Argumente für eine Verpflichtung.
Doch für Schindzielorz kommt eine Rückkehr des 31-Jährigen nicht infrage. Ein möglicher Grund: Bastians und der VfL waren im Januar 2018 im Streit auseinandergegangen. Eine monatelange Fehde zwischen ihm und Christian Hochstätter, dem damaligen Manager, mündete in einer Trennung. Intern soll es an einigen Stellen noch Vorbehalte gegenüber Bastians geben. Die Personalsuche geht also weiter. Schindzielorz hält sich auf Nachfrage bedeckt, bestätigt nicht einmal, dass der VfL im Winter überhaupt nachbessern möchte. Den bereits vorhandenen Spielern stärkt er den Rücken.
Das liegt vielleicht auch daran, dass die Verhandlungsposition im Winter ohnehin eine sehr schwierige ist. Zum einen gibt es nur wenige Spieler, die überhaupt für einen Wechsel infrage kommen. Zum anderen suchen auch die übrigen Zweitligisten nach Verstärkung, vor allem für die Defensive. Dazu zählen der 1. FC Nürnberg und Hannover 96. Die beiden Bundesliga-Absteiger sind dem VfL finanziell klar überlegen – bei Ablösesummen und bei Gehältern. Auch Dynamo Dresden verfügt noch über Reserven in Millionenhöhe. Zu hören ist außerdem, dass Darmstadt 98 in der Abwehr ebenfalls nachbessern möchte.
Heimspiel gegen Regensburg
Bevor beim VfL Bochum allerdings intensive Personaldiskussionen beginnen, möchten die Verantwortlichen gerne etwas schaffen, was im Kalenderjahr 2019 noch kein einziges Mal gelungen ist – nämlich zwei Siege in Folge. Die letzte Gelegenheit dazu besteht an diesem Sonntag, wenn Jahn Regensburg an der Castroper Straße gastiert. „Wir wollen die zuletzt positive Tendenz unterstreichen und mit einem guten Gefühl in die Pause gehen“, hofft Schindzielorz auf drei Punkte. Personell kann Trainer Thomas Reis fast aus dem Vollen schöpfen. Auch Torjäger Silvere Ganvoula, der zuletzt angeschlagen war, ist wieder fit. Die Startelf bleibt im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Hannover wohl unverändert.
(Foto: Pressefoto Eibner)