Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Immer zu Wochenbeginn gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Der Trainerwechsel.
Fast auf den Tag genau elf Jahre ist es her, da trug der Bochumer Messias den Vornamen Peter. Sechs Spieltage vor dem Ende der Saison sollte er den abstiegsbedrohten VfL retten – in Liga zwei. Das gelang. Nun, im April 2024, geht es erneut um den Klassenerhalt. Aber in der Bundesliga. Und der neue Trainer heißt doch nicht Peter, sondern Heiko.
Nach Gesprächen mit externen Kandidaten setzt der VfL (notgedrungen) auf eine Interimslösung. U19-Coach Heiko Butscher springt bereits zum vierten Mal übergangsweise ein, zum ersten Mal aber für mehr als nur ein Spiel. Das beweist zum einen: Die Trennung von Thomas Letsch kam so plötzlich, dass Geschäftsführer Patrick Fabian und Sportdirektor Marc Lettau keine sichere Alternative in der Hinterhand hatten. Es entsteht der Eindruck, dass sie unvorbereitet waren. Zum anderen: Dieser VfL ist für gute Trainer derzeit nicht attraktiv.
Auch wenn die Verantwortlichen es anders kommunizieren: Butscher ist weder die A- noch die B-Lösung. Irgendwie erinnert das an den Winter, als die Führungscrew einen neuen Stürmer verpflichtet wollte, einige Gespräche geführt hatte, am Ende aber erklären musste, dass sie niemanden gefunden hat und der Kader stark genug sei. Aus der Vereinsbrille mag das alles begründbar sein. Nach außen aber gibt die VfL-Führung gerade kein gutes Bild ab.
Generell muss sie sich Kritik in der Causa Letsch gefallen lassen. Wie kann es sein, dass Fabian, Lettau und Co. den Trainer-Vertrag erst im Winter verlängert haben und nicht müde wurden, die Bedeutung von personeller Kontinuität zu betonen, nur um ihn wenige Monate später zu freizustellen? Die Trennung zum jetzigen Zeitpunkt ist absolut nachvollziehbar – der Schlingerkurs allerdings nicht. Denn die sportliche Entwicklung war im Oktober oder November keine wesentliche andere.
Wie auch immer: Nun geht es gemeinsam um den Klassenerhalt, der die weitere Vereinsentwicklung maßgeblich beeinflussen wird. So oder so steht im Sommer ein mächtiger Umbruch bevor. Mit vielen neuen Spielern – und einem neuen Trainer. Hoffentlich in der Bundesliga.
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(Foto: Imago / RHR-Foto)