Debatte

VfL-Kolumne: So unrealistisch ist der Klassenerhalt gar nicht

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Einmal pro Woche gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Die Spiele bis Weihnachten.

Vielleicht hatte der Bochumer Mannschaftsabend am vergangenen Sonntag ja inspirierenden Charakter. Die Truppe des VfL ist gemeinsam nach Köln gereist, um sich das Derby gegen Düsseldorf in der Eishockey-Bundesliga anzusehen. Die heimischen Haie siegten mit 5:1. Ein solches Ergebnis wäre für die Fußballer des VfL der ersehnte Befreiungsschlag. Wobei ein unverdientes 1:0 nach einem Eigentor des Gegners auch schon reichen würde.

So oder so: Bis Weihnachten müssen möglichst viele Punkte her. Das ist zwingend wie dringend erforderlich. Nach gut einem Drittel der Saison steht die Hecking-Elf bei mageren zwei Zählern. Aussichtslos ist die Lage dennoch nicht, ganz im Gegenteil: So unwahrscheinlich ist der vierte Bochumer Klassenerhalt gar nicht. Warum? Weil sich im Tabellenkeller erneut ein Schneckenrennen abzeichnet. So ist der FC St. Pauli auf dem Relegationsplatz nur sechs Punkte entfernt – und der VfL spielt 2025 noch zweimal gegen die Kiezkicker. Der Rückstand auf Heidenheim und den ersten Nicht-Abstiegsplatz ist zwar schon auf acht Zähler angewachsen, doch auch in diesem Fall warten noch auf zwei direkte Duelle auf die Hecking-Elf. Zudem: Heidenheim muss in den kommenden Wochen gegen Frankfurt, Bayern und Stuttgart antreten. Viele Punkte sind da im Normalfall nicht zu erwarten. Umso passender, dass der Vorzeige-Klub von der Ostalb zum Jahresabschluss nach Bochum reisen muss.

Die Adventszeit hat vorentscheidenden Charakter. Pirscht sich der VfL an die Konkurrenz heran oder kann den Abstand zumindest halten, dann hat er in den 19 Partien nach der kurzen Winterpause weiter alle Chancen auf den Klassenerhalt. Das Gute ist: Die kommenden Gegner sind schlagbar. Sie stehen allesamt in der unteren Tabellenhälfte und ihre Formkurve zeigt eher nach unten als nach oben. Grundvoraussetzung für den ersten Saisonsieg ist selbstverständlich eine stabile Defensive. Dass der VfL zuletzt im Januar gegen einen Bundesligisten ohne Gegentreffer blieb, ist Problem Nummer eins. Und dass er in dieser Saison weniger als ein Tor pro Spiel erzielt hat, ist Problem Nummer zwei. Somit werden auch die Wintertransfers entscheidenden Einfluss auf den Saisonausgang nehmen.


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(Foto: Marc Niemeyer)