Debatte

VfL-Kolumne: Jetzt ist Zeit für den Durchbruch

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Einmal pro Woche gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Der Fehlstart in die neue Saison.

Wieder einmal ist der VfL Bochum in der ersten Pokalrunde gescheitert. Die Chance auf sportlich reizvolle Duelle und Prämien in Millionenhöhe: abermals vergeben. Gleiches gilt, auch wenn dies nur ein Nebenaspekt ist, für die erhoffte Werbewirkung des Deals mit Herbert Grönemeyer. Der Künstler wurde als Ärmelsponsor für die Pokalspiele angeheuert. Vor dem Spiel war das bundesweite Medienecho für Bochumer Verhältnisse gigantisch, kehrt sich jetzt aber ins Gegenteilige um. Die 4630 angebotenen Trikots hat der VfL zwar alle verkauft, ausgeliefert werden die allermeisten aber erst im Herbst, wenn der Pokalwettbewerb längst wieder in Vergessenheit geraten ist; zudem in der falschen Farbe. Gespielt hat der VfL in dunkelblau, verschickt wird jedoch das hellblaue Shirt.

Ein Trostpflaster vielleicht: Als der VfL vor 21 Jahren schon einmal in der ersten Pokalrunde bei Jahn Regensburg ausgeschieden, endete die Bundesliga-Saison im UEFA-Cup. Europa, wir kommen! Galgenhumor hilft bisweilen. Doch zurück zum Ernst der Lage: Die Pokal-Niederlage wirkt sich auch auf die Transferaktivitäten aus. Das Geld reicht nicht, um alle Kaderlücken adäquat zu schließen. Es wird also umso mehr auf die Spieler ankommen, die bereits zur Verfügung stehen. Für einige von ihnen ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, den endgültigen Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Das gilt ganz besonders für drei Akteure.

Moritz Broschinski deutet sein Potenzial immer wieder an, ist überaus engagiert, aber trifft in Tornähe noch häufig die falschen Entscheidungen. Lukas Daschner hat in der Saisonvorbereitung überzeugt, in Regensburg überhaupt nicht. In seinem zweiten Jahr beim VfL muss er zeigen, dass er wirklich stark genug für die Bundesliga ist. Fußballerisch hat er das Zeug dazu, sein bisweilen pomadiges Auftreten muss er aber dringend ablegen. Und Moritz Kwarteng? Die einst hohen Erwartungen an ihn sind mittlerweile ein wenig gesunken. Kicken kann er, bei ihm muss neben dem Körper aber vor allem auch der Kopf mitspielen. Nimmt Kwarteng in dieser Saison erneut keine nennenswerte Rolle ein, bleibt er ein für Bochumer Verhältnisse teures Missverständnis.


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