Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Einmal pro Woche gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Der nahende Saisonstart.
Die Lust auf den Saisonstart steigt. Die ersten Testspielauftritte waren wenig überzeugend, daraus machte auch Trainer Peter Zeidler keinen Hehl. Der 4:0-Erfolg gegen den italienischen Champions-League-Teilnehmer aus Bologna und der 6:0-Kantersieg gegen den französischen Erstligisten Le Havre haben jedoch für eine neue Zuversicht gesorgt, auch wenn Testspielergebnisse natürlich mit Vorsicht zu genießen sind. Entscheidend ist, wie der VfL am Sonntag in Regensburg und nur sechs Tage später in Leipzig auftreten wird. Einen Fehlstart wie in den vergangenen zwei Jahren kann sich der VfL nicht wieder erlauben.
Die jüngsten Neuverpflichtungen machen aber ebenfalls Mut, dass die Bochumer nicht wieder bis Oktober oder November auf ihren ersten Saisonsieg warten müssen. Dass die Kaderplanungen noch nicht abgeschlossen sind, bestätigt, dass die Kritik zu Beginn der Vorbereitung – auch von Peter Zeidler – alles andere als deplatziert war. Der neue Coach hat sich ohnehin bestens eingefunden. Er hat mit seiner offenen und ehrlichen Art nicht nur zahlreiche Sympathiepunkte bei den Fans gewonnen, sondern auch eine klare Spielidee vermittelt. Zeidler setzt auf ein mutiges, intensives Offensivpressing. Das passt zum VfL und kommt einigen Spielern entgegen. Als Gewinner der Vorbereitung gehen vor allem Moritz Broschinski und Lukas Daschner hervor, die zum Start gesetzt sein dürften. Von den Neuzugängen überzeugte vor allem Ibrahima Sissoko. Die Ansätze bei Myron Boadu waren ebenso vielversprechend. Auch Patrick Drewes hat sich seinen Platz in der Startelf verdient, muss aber erst noch beweisen, dass er auch auf Erstliga-Niveau ein guter Torwart ist.
Bauchschmerzen bereitet dagegen die Abwehr, trotz der geringen Zahl an Gegentreffern in den Testspielen. Die Rechtsverteidiger-Position bleibt vergleichsweise schwach besetzt, und in der Innenverteidigung mangelt es vor allem an Tempo. Das aber ist notwendig, um die Spielidee von Zeidler mit Erfolg umzusetzen. Eine Konteranfälligkeit zeichnete sich in der Vorbereitung bereits ab. So groß die Vorfreude auch ist: Ein bisschen Skepsis bleibt. Alles andere wäre aber auch ungewohnt.
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(Foto: Imago / Eibner)