VfL verliert 1:3

Verkorkster Start: Schon jetzt alarmierend

  • VfL Bochum verliert 1:3 in Regensburg
  • Leistung in allen Belangen enttäuschend
  • Auftaktpleite deckt Schwachstellen auf

Wenn der Manager und der Kapitän schon nach dem ersten Spieltag darüber sprechen, dass der Gegner mehr Gier gezeigt hat als das eigene Team, was sagt das dann über den Zustand des VfL Bochum aus? Vor allem das, was Anthony Losilla nach der 1:3-Auftaktpleite in Regensburg erzählt hat, stimmt mehr als bedenklich und ist schon jetzt alarmierend. „Ich habe das Gefühl, dass wir nicht alles gegeben haben, um hier zu punkten“, sagte der Spielführer nach der Partie.

Defensiv wie offensiv enttäuschend

Die mannschaftliche Geschlossenheit fehlte dem VfL in Regensburg von der ersten bis zur letzten Minute. Die Folge: Kaum Struktur und Ordnung, wenig Konsequenz und fast gar keine Geradlinigkeit. „Wir haben nicht schnell genug und viel zu kompliziert gespielt“, nannte Trainer Robin Dutt später einen von vielen Kritikpunkten. „Außerdem waren die Abstände zwischen Abwehr und Angriff zu groß.“ Viele Fehlpässe und kaum Offensivgefahr waren das logische Resultat. Der einzige Treffer durch Neuzugang Danny Blum resultierte aus einem Elfmeter nach Videobeweis.

Die keineswegs übermächtigen Regensburger nutzten auch die Bochumer Defensivschwächen clever aus und machten permanent Druck. Weil speziell die Bochumer Außenverteidiger keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler hatten und immer wieder schlecht positioniert waren, hatten die Hausherren leichtes Spiel. Dass ausgerechnet Tom Baack, ausgebildet in der VfL-Jugend, den Schlusspunkt setzte und zum 1:3 traf, passte zu diesem verkorksten Saisonstart.

Erkennt auch Dutt die Mängel?

Die Frage ist nun: Wie geht es weiter? Die Antwort darauf ist deshalb so drängend, weil schon am Freitag das Heimspiel gegen Bielefeld folgt. Sie ist aber auch wichtig, weil nicht klar ist, wie Trainer und Manager mit dem Auftritt in Regensburg umgehen werden. Stellen Sie fest, dass es noch Probleme gibt, die spätestens seit dem Trainingslager völlig offensichtlich und immer noch ungelöst sind? Dazu gehören die personellen Mängel auf einigen Positionen, vor allem im Sturm oder auf der defensiven und offensiven Außenbahn. Schon in der Vorbereitung hatten sich die Schwächen abgezeichnet. 

Trainer Robin Dutt muss aber auch hinterfragen, ob seine neue Spielidee im 4-1-3-2-System schon so gut funktioniert, dass sie in einem Pflichtspiel anwendbar ist. Einige Profis fremdeln mit ihrer Rolle, viele Abläufe funktionieren noch nicht, etwa das Umschaltspiel. Kaum ein Spieler sucht die Tiefe, und wenn doch, dann handeln die Teamkollegen nicht schnell genug. Letzteres müssen jetzt immerhin die Verantwortlichen beweisen – und aus der Auftaktpleite die richtigen Schlüsse ziehen.