Welch Wunder: Das neue Trikot des VfL Bochum ist blau. Dunkelblau. Oder wie es die Marketingabteilung nennt: Flutlichtblau. Bereits am Montag kursierten erste Bilder von dem neuen Shirt, am Dienstagabend folgt die angekündigte Begleitkampagne des Vereins.
Dass eine Lagermitarbeiterin sowohl das neue Heim- als auch das neue Auswärtstrikot schon vorab fotografiert hat und die Bilder anschließend über Twitter ins Netz gelangen sind, kam auf der Geschäftsstelle gar nicht gut an. Der Vorfall, so ist zu hören, wird Konsequenzen haben. Wochenlang wurde die (digitale) Präsentation des neuen Ausrüsters und der neuen Trikots vorbereitet und durch den Leak konterkariert. Bemühungen der Mitarbeiterin, die Fotos löschen zu lassen, kamen zu spät, sie sind auf WhatsApp, Facebook und Co. längst im Umlauf. Gleichwohl: Ein wirklich nachweisbarer Schaden dürfte dem VfL durch das Fehlverhalten der Mitarbeiterin nicht entstanden sein.
Individuelles Design
Nur der Überraschungseffekt wird am Dienstag ausbleiben. Schließlich trug der VfL zuletzt elf Jahre lang Trikots der Firma Nike, und der Hype ums neue Trikot war regelrecht zu spüren. Der weltberühmte Swoosh ist nun verschwunden und durch das Logo von Mizuno ersetzt. Der japanische Sportartikelhersteller rüstet zum ersten Mal einen deutschen Profifußballverein aus. Schon im vergangenen Jahr wurde die Zusammenarbeit mit Mizuno vertraglich fixiert. In anderen Sportarten ist die Marke bereits vertreten, etwa im Volleyball, Handball oder Tennis.
Die Zusammenarbeit ist für den VfL nicht nur finanziell lukrativ. Nike bot zwar gute Qualität, aber lange Zeit nur Trikots von der Stange. Das änderte sich zuletzt, gleichwohl war die Auswahl immer noch begrenzt. Immerhin: Dass der VfL seit 2020 auf andere Blautöne setzt, gehört nicht nur zum Prozess der Markenbildung, sondern trug auch zur Gewinnoptimierung bei. In der vergangenen Saison wurde abermals ein neuer Verkaufsrekord für die Trikot-Kollektion aufgestellt – obwohl der Preis über die Jahre gestiegen ist, auf jetzt knapp 80 Euro.
Sichelbinder auf dem Trikot
Während es bereits erste Klubs gibt, die im Sinne der Nachhaltigkeit nicht mehr für jede Saison ein neues Trikot auf den Markt bringen, bleibt der VfL zunächst beim jährlichen Rhythmus und eröffnet die Mizuno-Ära mit einem einzigartigen Design. Im Mittelpunkt steht die Silhouette des Bochumer Ruhrstadions. War der vom Verein oft erwähnte Bezug zum Stadion auf den alten Trikots allenfalls zu erahnen, ermöglicht der neue Ausrüster deutlich mehr Individualität. Auf der unteren Hälfte des neuen Heimtrikots sind die sogenannten Sichelbinder zu erkennen. Ansonsten ist das Trikot relativ schlicht gehalten, der Farbton „Flutlichtblau“ etwas heller als zuletzt.
Auswärts wird das Team künftig in einem hellblauen Trikot antreten, alternativ auch in einem zarten beige (siehe Artikelfoto). Der Verein nennt es „Beton“, was der Trainer nach eigenem Bekunden jedoch nicht zum Anlass nehmen möchte, selbigen in der Abwehr anzurühren…
Update am Dienstag: So siehen die neuen VfL-Trikots aus...
(Foto: Firo Sportphoto)