Wer bekommt Karten?

Mit 8.500 Fans gegen Bayern München

+++ Update: +++

Das Heimspiel des VfL Bochum gegen den FC Bayern München am kommenden Samstag (12.2.) wird vor 8.500 Zuschauern stattfinden. Es gilt die 2G+Regelung und eine Maskenpflicht am Platz. Die Stadt Bochum hat insgesamt rund 7.000 Sitzplätze und 1.500 Stehplätze zur Nutzung freigegeben. Grundsätzlich erlaubt das Land Nordrhein-Westfalen wieder Großveranstaltungen mit bis zu 10.000 Zuschauern. Aufgrund von Abstandsregeln kann der VfL diese Möglichkeit aber nicht in Gänze ausschöpfen.

Die 8.500 Tickets werden wie folgt vergeben: 1.500 an Fans mit einer Stehplatzdauerkarte, 2.400 an Fans mit einer Sitzplatzdauerkarte, 1.600 an Mitglieder ohne Dauerkarte, 300 an Familien, 400 an Gästefans, 1.700 an VIP-Kunden/Sponsoren sowie 600 zur besonderen Verwendung (Medien, Mitarbeiter, Spieler, Legenden…). Pro Person können bis zu zwei Tickets erworben werden. Details zur Ticketvergabe hat der VfL auf seiner Homepage veröffentlicht.

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Ursprünglicher Text vom 3. Februar:

Nun also doch: Nordrhein-Westfalen macht sich trotz steigender Corona-Infektionszahlen locker. Bis zu 10.000 Fans dürfen ab sofort wieder in die Fußballstadien – natürlich auch zum VfL Bochum. Die neue Regelung tritt damit rechtzeitig vor dem kommenden Heimspiel gegen Bayern München am 12. Februar in Kraft. Vor allem die rund 15.500 Dauerkarteninhaber können jetzt hoffen, bei dem Prestige-Duell dabei zu sein.

Ständig neue Regeln

Klar ist: Die Kartenverteilung in Corona-Zeiten führt zwangsläufig und immer wieder zu Diskussionen. Sollten Dauerkarteninhaber den Mitgliedern bevorzugt werden? Gibt es einen Treue-Bonus? Wird gelost oder nach Schnelligkeit verkauft? Mit all diesen Fragen mussten sich die Verantwortlichen schon mehrfach beschäftigen, weil die Nachfrage oft größer ist als das Angebot. Hinzu kommt, dass die Regeln ständig verändert werden. Das verdeutlicht ein Blick in den Rückspiegel: Zum Saisonstart durften 13.500 Zuschauer ins Stadion, danach 14.000, dann 15.500, zwischendurch 20.000, zum Jahresende 13.000. Anfang Januar gab es sogar ein Geisterspiel. Zuletzt gegen Mainz und Köln durften 750 Fans vor Ort sein.

Je weniger Tickets es gibt, desto mehr Zweifel kommen auf, ob die Verteilung auch wirklich fair ist. Mehrere Leser und Unterstützer von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben in den vergangenen Wochen Beobachtungen und Kritik geäußert, verbunden mit der Bitte, nachzurecherchieren. Sehr ausführlich hat der VfL Bochum jetzt geantwortet – und transparent dargelegt, an wen zum Beispiel die 750 Karten für das Spiel gegen Köln gegangen sind.

Neben 350 VIP-Tickets gab es 40 Karten für Familien, 220 für alle weiteren Dauerkarteninhaber, wobei die knapp 80 lebenslangen Mitglieder mit Dauerkarte ein exklusives Vorkaufsrecht hatten. Die übrigen 140 Tickets „zur besonderen Verwendung“ wurden zum Beispiel an Vereinsmitarbeiter, Medienschaffende, VfL-Legenden, die DFL, an Spieler oder an Scouts verteilt. Auch Mitglieder der Ratsfraktionen wurden gesichtet. Die VIP-Tickets gingen vor allem an Sponsoren mit fest zugesagten, schon vor der Saison bezahlten Kontingenten. Der VfL will Rückforderungen vermeiden und bevorzugt deshalb aus wirtschaftlichen Gründen seine (größeren) Partner.

Chancen fürs Bayern-Spiel

Dass künftig wieder mehr Fans ins Stadion dürfen, löst jedoch nicht automatisch alle Probleme. Das hat die Ticketvergabe für das Revierderby gegen Borussia Dortmund gezeigt. Auch da gab es enttäuschte Gesichter. Zu diesem Zeitpunkt durfte der VfL bis zu 50 Prozent der Stadionkapazität nutzen. Kommuniziert hatte der Verein seinerzeit die Zahl von 13.799 Plätzen. Nun räumt der VfL ein: „Hier müssen wir Asche auf unser Haupt streuen. Denn im Überschwang der Verordnung […] haben wir einfach die offizielle Kapazität von 27.599 Plätzen halbiert. Dabei leider außer Acht gelassen, dass es auch in einem halbvollen Stadion Sicherheitszonen geben muss und es auch immer noch Plätze mit Sichtbehinderung gibt. Von daher lag die Kapazität gegen Dortmund lediglich bei rund 13.000 Plätzen.“

800 Gästefans waren da, dazu die 7.400 Inhaber einer Sitzplatzdauerkarte und knapp 1.100 VIP-Stammkunden. Es hätten also noch 3.700 Tickets für die mehr als 7.000 Fans mit einer Stehplatzdauerkarte übrigbleiben müssen. Verkauft wurden aber nur 2.730. Wer hatte also Zugriff auf die anderen knapp 1.000 Tickets? Ähnlich wie gegen Köln gab es auch hier Karten zur besonderen Verwendung, nur die verfügbare Menge war eine andere. Auch Sponsoren, Vertragspartner und sonstige Gäste hatten Zugriff auf dieses Kontingent.  

(Foto: Imago / Nordphoto)