Fans im Ruhrstadion

Statistik zeigt: Ostkurve ist beim VfL ein echter Faktor

Wenn es um Fußball geht, dann bleibt längst nichts mehr im Verborgenen. Jede Partie, und vor allem die Leistung eines jeden Spielers, wird bis ins kleinste Detail erfasst. Ob Laufwege, Zweikämpfe oder Torschüsse – die Datenbanken werden immer größer. Doch trotzdem gibt es noch Informationen, die selbst die besten Dienstleister nicht im Angebot haben. Dabei geht es allerdings eher um einen eher psychologischen Effekt – eine Auffälligkeit, die tatsächlich unterstreicht, wie wichtig die Unterstützung der eigenen Anhängerschaft ist.

Ungewöhnliche Zahlen bei Heimspielen

Denn wer die vier Heimspiele des VfL Bochum in dieser Saison noch einmal Revue passieren lässt, stellt Erstaunliches fest: Alle 10 Tore fielen vor den eigenen Fans auf der Osttribüne – kein einziger Treffer dagegen auf der Westseite. Das kann, muss aber kein kurioser Zufall sein. Denn auch in der vergangenen Saison war die Bochumer Mannschaft erfolgreicher, wenn sie ihre Anhänger direkt vor sich hatte. Dabei ist es übrigens zweitrangig, ob die Spieler schon in der ersten oder – wie so oft – erst im zweiten Durchgang auf das Tor vor der Osttribüne anrennen dürfen.

Welche Schlüsse Kapitän Anthony Losilla daraus für die nächste Seitenwahl ziehen muss, bleibt jedoch offen. Schließlich muss auf jedes Tor einmal gespielt werden, so sehr die Mannschaft das Gehäuse vor der Osttribüne auch bevorzugt. Fakt ist dennoch, dass die Fans bei den Heimspielen ein echter Faktor sind. Das zeigen auch andere Statistiken: Seit Februar, also seit neun Spielen, ist der VfL im Ruhrstadion ungeschlagen – 18 von 25 Punkten holte die Mannschaft in diesem Kalenderjahr vor eigenem Publikum. Nur fehlt in dieser Saison noch der erste Heimsieg.

Das soll sich gegen den Karlsruher SC am kommenden Sonntag natürlich ändern. Der leichte Aufwärtstrend, der unter Trainer Thomas Reis zu verzeichnen ist, soll fortgesetzt werden. Personell schaut es gut aus: Alle Leistungsträger, auch Tom Weilandt und Chung Yong Lee, sind wieder an Bord. Zumindest in der Offensive ist die Auswahl wieder groß. Kehrt Vitaly Janelt gesund von der U21-Nationalmannschaft zurück, wird Bochums Chefcoach aber wohl exakt die Formation ins Rennen schicken, die schon in Heidenheim erfolgreich war.

Außergewöhnlicher Zuspruch bei Dauerkarten

Offen bleibt lediglich, wie viele Zuschauer den Weg an die Castroper Straße finden werden. Mit knapp 16.750 Fans lag der Schnitt in den ersten vier Partien leicht unter der Planzahl – und die Wintermonate kommen erst noch. Die Verantwortlichen kalkulieren in dieser Saison mit rund 17.100 Besuchern pro Heimspiel. Immerhin gibt es mit 6.900 Dauerkarten einen neuen Rekordwert. So viele hat der VfL als Zweitligist noch nie verkauft. Die Grundlage für eine gute Heimbilanz ist damit gelegt – fehlen vielleicht nur noch Fans, die ihrem Team auch von der Westtribüne zujubeln.  

(Foto: Fabian Budde)