Rückkehr nach Bochum

Warum „nur“ ein Jahr? Wie der Stafylidis-Deal gelang

Dass viele Fußballer gerne zum Friseur gehen, ist mittlerweile bekannt. Immer wieder landen Fotos oder Videos der neuen Haarpracht auf Instagram. Eigentlich eine Randnotiz, doch im Fall von Konstantinos Stafylidis war dies von besonderer Bedeutung. Denn sein Friseur befindet sich in Düsseldorf und postete am Dienstagabend ein Video mit seinem berühmten Kunden. Dass Stafylidis unter der Woche mal eben von Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen fährt, ist nicht ausgeschlossen, aber doch eher unwahrscheinlich. Schon da ahnten viele Fans: Der 28-Jährige könnte anschließend weiter nach Bochum fahren.

Und so kam es dann auch. Am Mittwoch machte der VfL öffentlich, was sich in den vergangenen Tagen schon ein wenig abgezeichnet hatte: Der Defensivallrounder, der am liebsten als Linksverteidiger zum Einsatz kommt, wird mindestens ein weiteres Jahr an der Castroper Straße spielen. Schon in der vergangenen Saison trug Stafylidis das VfL-Trikot, absolvierte 26 Pflichtspiele, war aber nur ausgeliehen von der TSG Hoffenheim. Im Juni musste er zunächst ins Kraichgau zurückkehren und trainierte dort mit. Nun aber ist es den Verantwortlichen beim VfL gelungen, ihn gegen eine kleine Ablöse fest zu verpflichten.

Stafylidis verzichtet auf Geld

Sebastian Schindzielorz spricht von einer „Wunschlösung“, für er wochenlang gekämpft hat, wobei mit dem Spieler schon länger Einigkeit bestand als mit der TSG Hoffenheim: „Von seiner Flexibilität konnten sich alle überzeugen, er kann auf den Außenbahnen ebenso wie im Zentrum eingesetzt werden“, sagt der Geschäftsführer. „Stafy fühlt sich beim VfL wohl, er wird uns mit seiner Erfahrung, seinem positiven Spirit und seiner Mentalität dabei helfen, erneut das Klassenziel zu erreichen.“ Dass der Vertrag Stafylidis zunächst nur für ein Jahr bis 2023 befristet ist, verwundert viele Fans, ist schlussendlich aber ein Kompromiss.

Denn die Differenz zwischen dem, was Stafylidis eigentlich noch bis 2023 in Hoffenheim erhalten hätte und dem, was er jetzt in Bochum bekommt, ist nicht zu unterschätzen; nur sportlich spielen sie in derselben Liga. Sowohl der Spieler als auch Hoffenheim sind dem VfL entgegenkommen. Für eine längere Vertragslaufzeit inklusive Zweitliga-Szenario, das bei allem Optimismus stets berücksichtigt werden muss, hat es nicht mehr gereicht. Denkbar ist jedoch, dass es eine Option für den Fall des Klassenerhalts gibt. Die Vereine haben allerdings Stillschweigen über die Ablöse- und Vertragsmodalitäten vereinbart.

Weitere Verteidiger gesucht

Mit der Rückkehr von Stafylidis verfügt der VfL nun auf beiden Abwehrseiten über zwei gestandene Außenverteidiger: Rechts mit Cristian Gamboa und Neuzugang Saidy Janko, links mit Danilo Soares und Konstantinos Stafylidis. Möglich ist, dass Eigengewächs Moritz Römling in den nächsten Wochen noch abgegeben oder verliehen wird. Die Einsatzchancen des Linksverteidigers sind gering. Auf der Zugangsseite soll sich ebenfalls noch etwas tun. Wie bereits berichtet, fahndet der VfL nach zwei neuen Innenverteidigern, um die Abgänge von Armel Bella Kotchap und Maxim Leitsch zu kompensieren.

(Foto: Imago / RHR-Foto)