2:0 im letzten Test

So könnte die Startelf des VfL Bochum aussehen

Knapp 150 Fans trotzten am Mittwochmorgen dem Nieselregen und der winterlichen Kälte. Auch die Sicht auf das Geschehen war nicht die Beste. Denn das Testspiel des VfL Bochum gegen den Drittligisten KFC Uerdingen wurde mangels Rasenheizung vom Leichtathletikplatz auf den großen, umzäunten Trainingsplatz verschoben. Viel Platz blieb für die Zuschauer also nicht. Belohnt wurden sie für ihren Besuch allerdings schon – zumindest diejenigen, die auch pünktlich dabei waren.

Zwei Tore gegen Uerdingen

Denn die beiden Treffer beim 2:0-Sieg fielen schon in der Anfangsphase. Danny Blum umkurvte nach nicht einmal 180 Sekunden erfolgreich den Gästekeeper, Vitaly Janelt legte nur vier Minuten später nach. Der VfL startete forsch in seine Generalprobe vor dem Ligastart in weniger als einer Woche. Und die Bochumer blieben in der Folge die spielbestimmende Mannschaft. Auch defensiv passte die Ordnung, Torhüter Manuel Riemann erlebte eine ruhige erste Halbzeit.

Den motiviertesten und engagiertesten Gegner erwischte der VfL allerdings nicht. Auch deshalb fällt es schwer, die Leistung richtig einzuordnen. Zumal das Team von Trainer Thomas Reis nach dem Seitenwechsel plötzlich nachließ. Die defensive Stabilität ging teilweise verloren, die Ballverluste häuften sich, nicht jeder Spieler wirkte hochkonzentriert – ein Phänomen, das schon in der Hinrunde häufiger zu beobachten war. Immerhin: Uerdingen wurde zwar gefährlich, traf aber nicht.  

Hinten mit Viererkette

Welche Schlüsse Thomas Reis aus dieser Partie ziehen wird, bleibt abzuwarten, doch seine Startelf für das erste Pflichtspiel in Bielefeld hat er größtenteils gefunden. So ist anzunehmen, dass der Fußballlehrer vor Manuel Riemann auf eine Viererkette setzen wird – außen mit Cristian Gamboa und Danilo Soares, und zentral mit Saulo Decarli und Patrick Fabian. Der Routinier soll also die Rolle einnehmen, die eigentlich für einen Neuzugang bestimmt war. Doch der lässt weiter auf sich warten.

Um die anfällige Hintermannschaft trotzdem zu stabilisieren, hat Reis auch vor der Abwehr eine neue Formation gefunden. Im Test gegen Uerdingen, aber schon zuletzt gegen Bukarest bot er gleich drei defensive Mittelfeldspieler auf: Zentral Robert Tesche, halbrechts Anthony Losilla, halblinks Vitaly Janelt. Die zusätzliche Absicherung hemmt jedoch das eigene Offensivspiel. Echte Flügelspieler fehlen, keiner der zentralen Figuren punktet mit hoher Geschwindigkeit.

Vorne mit einem Duo

Nominell startet Reis wohl nur mit drei Offensivkräften. Nach aktuellem Stand wird Chung Yong Lee im defensiven 4-4-2-System als Spielmacher agieren. Denn Neuzugang Robert Zulj muss erst noch den Anschluss finden. In der Spitze bliebe somit Platz für Silvere Ganvoula und Danny Blum, die Top-Scorer der Hinrunde, deren Qualität auch gegen Uerdingen auffiel, ebenso wie ihr Hang zur Lässigkeit in einigen Aktionen. Auch deshalb betont Thomas Reis, dass „sich niemand zurücklehnen darf.“

Der Konkurrenzkampf habe zugenommen, „die Mannschaft ist enger zusammengerückt, was die Spielqualität erhöhen dürfte“, glaubt Reis. Gemeint sind Profis wie Maxim Leitsch, Tom Weilandt oder Thomas Eisfeld, die in der Hinrunde kaum zum Zuge kamen, jetzt aber wieder Alternativen sind, sofern sie denn fit bleiben. Bis auf Sebastian Maier und Ulrich Bapoh hat es in der Vorbereitung keine weiteren Ausfälle gegeben. Ausreden gibt in dieser Hinsicht schon mal keine.

(Foto: Sportfoto Gerd Krause)