4:3-Sieg gegen Hannover

Aufstieg in Sicht: Tesche und ein flotter Security-Chef

Knapp 30 VfL-Fans fanden nach dem furiosen und zugleich glücklichen 4:3-Sieg gegen Hannover 96 den Weg zum Stadion. Offensichtlich wollten sie der Mannschaft einen kleinen Empfang bereiten. Die Verantwortlichen dürften jedoch Schweißausbrüche bekommen, wenn sie im Nachhinein zu sehen bekommen, was passierte. Einige Spieler ohne Mundschutz trafen auf Fans, die größtenteils alle Abstandsregeln missachteten und ebenfalls keine Maske trugen. VfL-Sicherheitschef Andreas Rösner ging sofort dazwischen und verhinderte womöglich Schlimmeres.

VfL kämpft sich zurück

Wenn den VfL Bochum in dieser Saison noch irgendetwas stoppen kann, dann vermutlich nur noch eine angeordnete Quarantäne infolge einiger Corona-Infektionen. Denn rein sportlich deutet immer mehr darauf hin, dass der Revierklub nach elf Jahren den Weg zurück in die Bundesliga finden wird. Ausgerechnet gegen Hannover 96, also gegen den Verein, gegen den die Bochumer im Mai 2010 ihr bislang letztes Erstligaspiel absolviert haben, gelang an diesem Sonntag der nächste Meilenstein. „Das war kein Spiel für schwache Nerven und das vielleicht verrückteste in dieser Saison“, sagte Thomas Reis nach dem viel umjubelten Schlusspfiff.

An Dramatik war speziell die Endphase kaum zu überbieten. In der 90. Minute traf Hannover 96 zum 3:3-Ausgleich. Doch der VfL Bochum hatte tatsächlich noch eine Antwort parat: Nur zwei Minuten später war Robert Tesche nach einer Ecke von Thomas Eisfeld zur Stelle und köpfte den VfL Bochum tatsächlich noch zum Heimsieg. Bochums Trainer lobte seine Spieler später dafür, dass sie erneut allen Widrigkeiten trotzten und „immer an sich geglaubt haben.“ Denn der späte Ausgleich war nicht der einzige Rückschlag an diesem Nachmittag. Denn die Gäste aus Hannover gingen in einer intensiven Begegnung verdient in Führung.

Ecke, Tesche, Tor

Der VfL erwischte also keinen guten Start, kam aber noch vor der Pause zurück ins Spiel. Binnen zehn Minuten drehten Robert Tesche und Gerrit Holtmann die Partie. Tesche traf nach einer Ecke von Robert Zulj, Holtmann nach einem starken Spielzug und Sprint über die rechte Seite. Als Simon Zoller nach rund einer Stunde das 3:1 erzielte, war das keineswegs die Vorentscheidung. Hannover kämpfte weiter und nutzte einen Ausflug von VfL-Keeper Manuel Riemann aus seinem Strafraum zum Anschlusstreffer. Der Ex-Bochumer Philipp Ochs erzielte sogar noch das 3:3, ehe Robert Tesche nach einer Ecke erneut Torjägerqualitäten bewies.

„Die Standardsituationen waren heute entscheidend“, analysierte Thomas Reis hinterher. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison entschied der VfL damit ein enges Duell für sich und sicherte sich einen eminent wichtigen Sieg. Fünf Wochen vor dem Saisonende sind es sieben Punkte Vorsprung auf Platz drei, allerdings hat der VfL mindestens ein Spiel mehr auf dem Konto als die direkte Konkurrenz. Viel Zeit, die verrückten 90 Minuten gegen Hannover zu verarbeiten, bleibt indes nicht. Bereits am Mittwoch gastieren die Bochumer in Heidenheim. Dann könnte auch Danilo Soares wieder dabei sein, den Thomas Reis am Sonntag aus disziplinarischen Gründen nicht in den Kader berief.