Abwehr komplettiert

Überraschende Wende: Wie die Schlotterbeck-Rückkehr gelang

Es ist ziemlich genau drei Monate her, als Keven Schlotterbeck mit seinem Tor in der Nachspielzeit gegen Hertha BSC für Ekstase im Bochumer Fanblock sorgte. Knapp eine Woche später verabschiedete sich der Innenverteidiger mit dem Klassenerhalt vom VfL Bochum. Anschließend kehrte der 26-Jährige als Leihgabe vom SC Freiburg zurück in den Breisgau. Es war ein emotionaler Abschied nach einer kurzen, aber intensiven gemeinsamen Zeit.

Doch eine Hintertür ließ Marc Lettau seinerzeit schon offen. „Keven verfügt über sportliche Fähigkeiten, die uns als Verein sehr guttun würden“, erklärte der VfL-Sportdirektor auf Anfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin, schränkte aber ein: „Für eine Weiterbeschäftigung müssten sowohl Spieler als auch der SC Freiburg mitspielen. Sollten wir entsprechende Signale des Spielers erhalten, setzen wir uns mit dieser Thematik gerne auseinander.“

Leihe war lange Zeit kein Thema

Die Signale sind schon vor Wochen in Bochum angekommen. Der Spieler konnte sich eine Rückkehr sehr gut vorstellen. Auch nach der Verpflichtung von Bernardo waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einem weiteren, einem fünften Innenverteidiger. Doch die Ablöseforderung des SC Freiburg für Keven Schlotterbeck war stets zu hoch, eine Annäherung nicht in Sicht. Die Vorstellungen der beiden Klubs lagen wochenlang weit auseinander.

Mehr noch: Vor knapp zehn Tagen machte Geschäftsführer Patrick Fabian im Gespräch mit Tief im Westen – Das VfL-Magazin deutlich, dass eine erneute Verpflichtung von Schlotterbeck eher unwahrscheinlich sei. Dann aber gab es – ähnlich wie im Fall Maximilian Wittek – eine überraschende Entwicklung. Es ergab sich die Möglichkeit einer Leihe, die von Freiburger Seite zuvor stets abgelehnt wurde. Die Geduld der Bochumer zahlte sich aus.

Freiburg plante ohne Schlotterbeck

Profitiert hat der VfL natürlich von der Tatsache, dass die Freiburger nicht mehr mit Schlotterbeck geplant haben. „Keven ist ein guter Typ, der in der Vorbereitung voll mitgezogen hat. Da sich seine Perspektive auf regelmäßige Spielzeit bei uns nicht verändert hat, wollten wir ihm diese Möglichkeit eröffnen“, erklärt Vorstandsmitglied Jochen Saier. „Es freut mich sehr, dass es geklappt hat und ich nun wieder in Bochum bin“, betont der Rückkehrer.

Sportlich pendelte der Innenverteidiger in seinem ersten Halbjahr beim VfL zwischen der Startelf und Reservebank. Nun könnte er in der neuen Formation mit drei Innenverteidigern noch mehr Spielzeit erhalten. „Die Zeit beim VfL hat mir unvergessliche Momente beschert. Ich habe hier meine beiden ersten Bundesligatore erzielt, mit Mannschaft und Fans den Klassenerhalt gefeiert. Das möchte ich im Mai nächsten Jahres wieder erleben“, sagt Schlotterbeck.

Oermann soll verliehen werden

Die Personalplanungen im Abwehrzentrum sind mit diesem Transfer im Normalfall abgeschlossen. Noah Loosli und Bernardo sind neu dazugekommen, Ivan Ordets konnte gehalten und Keven Schlotterbeck mit etwas Verspätung zurückgeholt werden. Lediglich auf der Abgangsseite könnte sich noch etwas tun. Tim Oermann soll erneut verliehen werden, Erhan Masovic dagegen bleiben. Ein Transfer nach Russland stand aus Vereinssicht ohnehin nicht zur Debatte.


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(Foto: VfL Bochum 1848)