Die Team-Quarantäne ist vorbei. Seit knapp einer Woche sind die Spieler des VfL Bochum wieder auf freiem Fuß, dürfen sogar ungestraft Zahnpasta kaufen. Warum einzig vor dem ersten Spieltag eine extreme Abschottung notwendig war, bleibt weiter das Geheimnis der DFL. Eine Logik hinter diesen unterschiedlichen Maßstäben ist nicht zu erkennen, vermutlich soll sie einfach nur eine besondere Sorgfalt vorgaukeln. Wie dem auch sei, viel Zeit daheim werden die VfL-Profis in den nächsten Tagen ohnehin nicht verbringen.
Viel unterwegs
Denn die Mannschaft geht auf Reisen: An diesem Wochenende erst nach Karlsruhe, sechs Tage später nach Nürnberg. Das sind knapp 1.700 Kilometer hin und retour. Dazwischen steht noch das Heimspiel gegen Holstein Kiel auf dem Programm. Der VfL fährt mit zwei Bussen, einem Transporter und einem Pkw gen Süden, alles zum Schutz vor Corona. Notfalls würde er sich auch selbst hinter das Steuer setzen, scherzte Thomas Reis in der Pressekonferenz am Freitag: „Die Jungs könnten mir vertrauen. Ich habe schon bewiesen, dass ich Auto fahren kann.“
Läuft alles nach Plan, dann ist der 46-Jährige am Sonntag jedoch vorrangig als Steuermann seiner Mannschaft gefragt. Der VfL will im Kellerduell beim KSC nachlegen. „Das 3:0 gegen Heidenheim war gut und wichtig, muss aber raus aus den Köpfen“, sagt Reis. Er warnt vor „Schlafmützigkeit“, fordert die „Gier nach mehr“ und spricht von einem „möglichen Schlüsselspiel“ im Kampf um den Klassenerhalt: „Wir wollen Karlsruhe auf Abstand halten, den Vorsprung auf sieben Punkte vergrößern.“ Thomas Reis ist deshalb froh, dass die Ausfallliste nicht länger geworden ist.
Blum fällt aus
Vom möglichen Stammpersonal fehlen zwei Spieler: Saulo Decarli wurde am Fuß operiert, Danny Blum absolviert momentan nur Laufeinheiten. Vitaly Janelt ist wieder fit und könnte zum Kader gehören. Die Startelf bleibt wohl unverändert, sofern alle Corona-Tests, die am Samstagmorgen durchgeführt werden, negativ ausfallen. Im Notfall kann Reis während des Spiels sogar fünfmal wechseln. Die neue Regel kam gegen Heidenheim erstmals zur Anwendung. Darauf dürfte der Trainer in der wegweisenden Englischen Woche erneut zurückgreifen.
(Foto: Pressefoto Eibner)