VfL vor erstem Geisterspiel

Reis wie Beckenbauer: „Ins Geschichtsbuch kommen“

Thomas Reis sieht es so wie Franz Beckenbauer. Der Weltmeister-Trainer von 1990 brachte vor wenigen Tagen einen neuen, bislang unbeachteten Aspekt in die Diskussion um Geisterspiele ein. Es werde Spieler geben, die vor leeren Rängen plötzlich befreit auftreten. Thomas Reis kann dem nicht widersprechen. „Manchen fehlt sicher das Drumherum, die Unterstützung unserer Fans. Aber andere werden die Situation vielleicht auch positiv für sich nutzen.“ Am Samstag wird der VfL Bochum den 1. FC Heidenheim empfangen und das erste von neun geplanten Geisterspielen absolvieren.

Trotzdem Heimvorteil

„Nicht nur die Taktik ist wichtig, sondern vor allem der Kopf. Wir müssen uns auf die besonderen Umstände einstellen“, fordert Thomas Reis von seinen Profis eine professionelle Vorbereitung und Einstellung. Wo sonst rund 20.000 Zuschauer stehen oder sitzen, werden es nur knapp 200 Unverzichtbare sein, vom TV-Team bis zum Balljungen. Reis spricht trotzdem von einem „Heimvorteil, weil wir unser Stadion kennen und dort oft trainiert haben.“ Die Vorbereitung war allerdings kurz, nur eine Woche hat die Mannschaft ohne Einschränkungen arbeiten dürfen.

Drei Profis fehlen

Die meisten Profis waren mit dabei, sodass der VfL fast in Bestbesetzung antritt. Lediglich Saulo Decarli, Vitaly Janelt und Ulrich Bapoh werden fehlen. Vermutlich vertraut Thomas Reis in etwa dem Team, das vor der Zwangspause dreimal in Folge ohne Niederlage geblieben ist. Für Janelt könnte Winterneuzugang Robert Zulj in die Startelf rücken. „Er hat die Pause gut genutzt“, erklärt Reis, der die Chance sieht, mit einem Sieg Besonderes zu schaffen: „Wir wollen mit einem Sieg in die Geschichtsbücher kommen.“ Beckenbauer hat das schon geschafft, aber nicht mit einem Geisterspiel…

(Foto: Pressefoto Eibner)