1:0 zum Rückrundenstart

Pantovic trifft zum Sieg – und muss trotzdem bangen

Ja, er kann es auch aus der Nahdistanz. Weitschussexperte Milos Pantovic hat dem VfL Bochum in dieser Saison schon zu zwei Heimsiegen verholfen. Am Sonntagabend gegen den VfL Wolfsburg war er nun zum dritten Mal entscheidend beteiligt. Nach einer Flanke von Gerrit Holtmann löste sich Pantovic von seinen Gegenspielern, köpfte den Ball ins Tor und brachte sein Team zum Rückrundenstart zurück in die Erfolgsspur. Vor der kurzen Winterpause hatten die Bochumer zwei Spiele verloren, nun gab einen glanzlosen 1:0-Erfolg gegen harmlose Wolfsburger. Pantovic sei Dank.

Spiel auf überschaubarem Niveau

Sein Treffer in der 65. Minute war praktisch der einzige Höhepunkt in einem eher niveauarmen Bundesliga-Spiel. Beide Mannschaften taten sich schwer, Torchancen gab es nur selten, und wenn, dann eher aus der zweiten Reihe. „Technisch haben wir uns viele Fehler erlaubt“, sagte Bochums Trainer Thomas Reis nach der Partie. Aber: „Wir haben hinten wenig zugelassen, gut verteidigt. Ich habe eine super Teamleistung gesehen.“ Reis hatte auch selbst ein glückliches Händchen, vor allem bei der Entscheidung, Erhan Masovic und Konstantinos Stafylidis zu ersetzen.

Die Wahl fiel auf Cristian Gamboa und Armel Bella Kotchap, es gab allerdings auch andere Optionen. Doch das Duo machte ein gutes, fast fehlerfreies Spiel und legte den Grundstein für den fünften Heimsieg der Saison. Außerdem beorderte der Fußballlehrer Milos Pantovic in die Startelf und nicht Eduard Löwen. „Ich kann im zentralen Mittelfeld zwischen mehreren Spielern wählen. Im Nachhinein war es natürlich die richtige Entscheidung“, freute sich der Coach über den gelungenen Start ins neue Jahr, auch wenn es noch Steigerungsbedarf gibt.

Vor allem in der Offensive. Elvis Rexhbecaj und Takuma Asano gaben in den Anfangsminuten gleich zwei Warnschüsse ab, doch allzu viel folgte danach nicht. Immerhin waren die Bochumer vor leeren Rängen die etwas aktivere Mannschaft. Auch nach dem Seitenwechsel gab es allerhöchstens Torannäherungen, aber kaum nennenswerte Chancen auf beiden Seiten. Bis die Bochumer den Ball in der eigenen Hälfte eroberten, Gerrit Holtmann eine Flanke schlug und Mittelfeldspieler Milos Pantovic dort stand, wo normalerweise ein Torjäger stehen sollte.

Neuzugang Jürgen Locadia, der erstmals zum Kader gehörte und sich schon intensiv warmmachte, musste sein Debüt anschließend verschieben. Souverän brachten die Bochumer die knappe Führung über die Zeit. Wolfsburg fiel erschreckend wenig ein, und wenn doch, dann verteidigten die Hausherren konzentriert und konsequent. Mit 23 Punkten schiebt sich der VfL auf Platz 11, bleibt auch vor den Wölfen. Nun folgen die Mainzer Wochen: Erst mit einem Auswärtsspiel in der Bundesliga, dann mit einem Heimspiel im Pokal.

Neuer Mittelfeldspieler gesucht

Ganz sicher hat Matchwinner Pantovic den Platz im Team für diese Spiele allerdings nicht, er muss bangen. Zum einen, weil Eduard Löwen nach seiner Corona-Infektion und kleineren Wehwehchen in die Startelf zurückdrängt. Zum anderen, weil der VfL noch einen Mittelfeldspieler verpflichten möchte. Die Verantwortlichen wünschen sich mehr Kreativität – warum, das war auch gegen Wolfsburg zu sehen. Dass sie deshalb Robert Zulj nach Bochum zurückholen, ist nicht ausgeschlossen, zur Stunde aber nicht wahrscheinlicher als die Verpflichtung eines ganz anderen Spielers.

(Foto: Imago / Nordphoto)