0:3 in Paderborn

Patzer ohne Folgen – Reis spricht trotzdem Klartext

Die Bochumer Freude währte nicht lange. Nach der Niederlage des HSV am Freitagabend gegen Darmstadt hätte der VfL mit einem Sieg in Paderborn den nächsten großen Schritt in Richtung Bundesliga gehen können. Doch beim Tabellenführer lief an diesem Samstag nur wenig zusammen. Völlig verdient kassierte die Mannschaft von Trainer Thomas Reis ihre achte und auch höchste Saisonniederlage, verlor am Ende mit 0:3.

Fehler und Unkonzentriertheiten in allen Mannschaftsteilen machten es den Ostwestfalen ziemlich leicht, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Mit Dynamik und Cleverness nutzten sie es aus, dass der VfL keinen guten Tag erwischte. Selbst Leistungsträger enttäuschten, etwa Danilo Soares, der vor dem 0:2 einen eigenen Angriff verstolperte; ähnlich wie Silvere Ganvoula beim dritten und entscheidenden Treffer eine Viertelstunde vor Schluss.

Hinten wie vorne schwach

Das Problem: Lücken in der Abwehr und fehlendes Tempo im defensiven Mittelfeld ließen fast jeden Konter zur Gefahr werden. Hinzu kam, dass der VfL auch vorne fast immer die falschen Entscheidungen traf. Außerdem machte sich bemerkbar, dass mit Robert Zulj der Spielgestalter fehlte. Thomas Eisfeld war zwar bemüht, aber glücklos. Gleiches gilt für Gerrit Holtmann, der im Gegensatz zu Milos Pantovic wenigstens auf sich aufmerksam machte.

Trainer Thomas Reis nahm nach der Niederlage kein Blatt vor den Mund: „Die erste Hälfte war die schlechteste, die ich in dieser Saison gesehen habe. In vielen Situationen waren wir zu fahrlässig. Hinten haben wir mehr den Arm gehoben als die tiefen Läufe mitzumachen.“ Trotz des 0:2-Rückstands war das Spiel zur Pause aber noch nicht verloren. „Wir hatten im zweiten Durchgang die klareren Chancen, aber mit dem 0:3 war es dann vorbei.“

VfL bleibt Spitzenreiter

Diese rundum enttäuschende Leistung ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Bochumer Spitzenreiter bleiben. Zwar hat sich der VfL nicht weiter absetzen können, doch im Prinzip ist nichts passiert. Sechs Spieltage vor dem Ende der Saison hat der HSV immer noch vier Punkte Rückstand. Dahinter folgen Fürth und Kiel, die an diesem Wochenende pausieren mussten. Entscheidend ist: Der VfL hat den Aufstieg in der eigenen Hand.  

Deshalb bleibt selbst Manuel Riemann innerlich entspannt: „Solche Spiele gehören dazu. Wir waren nicht gut, aber auch nicht chancenlos“, sagte der Keeper und schenkt Hoffnung: „Wir haben nach einer Niederlage bislang immer das nächste Spiel gewonnen. Das wollen wir auch gegen Hannover schaffen.“ Vorteil für Bochum: Mit Robert Zulj und Danny Blum kehren zwei torgefährliche Leistungsträger ins Team zurück.

(Foto: Firo Sportphoto)