Gespannt richteten sich die Blicke der VfL-Bosse zu Wochenbeginn gen Spanien. In der Segunda Division, also der zweiten Liga, stand der letzte Spieltag an. Für die Bochumer hatte der Ausgang tatsächlich Relevanz: Im Falle eines Abstieges von Deportivo La Coruna wäre Wunschspieler Vasilios Lampropoulos nicht mehr an den spanischen Traditionsklub gebunden und somit ablösefrei zu haben. Der Innenverteidiger war zuletzt nur ausgeliehen, doch der VfL würde den Griechen gerne fest verpflichten. Und der hat schon bekräftigt, gerne in Bochum bleiben zu wollen.
Das Tragische an der Geschichte ist, dass La Coruna gar nicht mehr sportlich ins Geschehen eingreifen konnte. Das Spiel wurde kurzfristig abgesagt, weil beim Gegner CF Fuenlabrada mehrere Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurden. Doch weil die Kontrahenten im Abstiegskampf punkteten, hat La Coruna auch bei einem Nachholspiel keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. Der frühere Champions-League-Teilnehmer hat jedoch Protest eingelegt und prüft den Rechtsweg. Für den VfL bedeutet dieser Umstand wohl nichts Gutes, Gespräche könnten sich in die Länge ziehen.
Bislang nur ein Neuer
Dabei wäre Lampropoulos nach der viel gelobten Vertragsverlängerung mit Linksverteidiger Danilo Soares der letzte fehlende Baustein, um die nach dem Re-Start so erfolgreiche Abwehrreihe beisammen zu halten. Ohnehin soll sich der Kader gar nicht gravierend verändern. 24 Spieler hat der VfL schon jetzt unter Vertrag. Bislang ist Flügelstürmer Tarsis Bonga der einzige Neuzugang beim Revierklub. Der 23-Jährige hat zuletzt für den Chemnitzer FC gespielt und soll den Konkurrenzkampf in der Offensive befeuern – und am liebsten im Duell mit Jordi Osei-Tutu.
Der Perspektivspieler vom FC Arsenal wurde zwar offiziell verabschiedet, doch der VfL bemüht sich darum, den pfeilschnellen Engländer für ein weiteres Jahr auszuleihen – Ausgang offen. Aktuell hält er sich wieder in London fit. Außerdem schaut sich der VfL weiter nach einem entwicklungsfähigen Rechtsverteidiger, einen zentralen Mittelfeldspieler mit Tempo und einen zweiten Mittelstürmer um. Bis zum Trainingsauftakt am 3. August gibt es für VfL-Manager Sebastian Schindzielorz also noch einiges zu tun. Wobei sich manches bis dahin wohl gar nicht klären lässt.
Gerüchte um VfL-Trio
Umso mehr Arbeit rollt auf den 41-Jährigen dann zu, sollten sich die Wechselgerüchte um drei VfL-Profis bewahrheiten. Silvere Ganvoula, Danny Blum und Armel Bella Kotchap werden fast wöchentlich mit zumeist internationalen Klubs in Verbindung gebracht. Auch wenn diese Gerüchte mit Vorsicht zu genießen sind: Sie alle könnten dem Zweitligisten eine Millionen-Ablöse bescheren. Noch liegt dem Verein aber kein konkretes Angebot vor. Vorteil für Bochum: Ganvoula ist noch bis 2023, Bella Kotchap sogar bis 2024 an den Zweitligisten gebunden. Der VfL könnte im Zweifel hoch pokern.
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