VfL auf dem Transfermarkt

Neue Spieler im Winter? Schindzielorz zurückhaltend

Sebastian Schindzielorz will sich nicht festlegen. Geht es um mögliche Wintertransfers, dann weicht der VfL-Manager dieser Tage ein wenig aus. Fast mantraartig betont der Ex-Profi, dass er „den Markt“ beobachte. Doch was bedeutet das genau? Weiß Schindzielorz noch nicht, ob er den Kader verändern will – oder aus wirtschaftlichen Gründen überhaupt kann? Oder will er Diskussionen um mögliche Neuverpflichtungen einfach nur kleinhalten? Tatsache ist: Drei Spiele hat der VfL bis zur Winterpause noch vor der Brust – anschließend sind Transfers wieder erlaubt.

Begrenzte Möglichkeiten

Dass sich der Kader des VfL dann verändern wird, ist trotz der öffentlichen Zurückhaltung wahrscheinlich. Zwar ist die Ausbeute unter Trainer Thomas Reis mit 15 Punkten aus 10 Spielen mittlerweile recht ordentlich. Doch Defizite sind in diesen Partien trotzdem deutlich geworden. Vor allem in der Abwehr, speziell auf der linken Seite, fehlen Alternativen, wenn Stammspieler ausfallen. Und: Im Mittelfeld mangelt es weiter an Tempo. Zu viele Spieler sind außerdem nicht in Form, oft angeschlagen oder zeigen nicht die Gegenwehr, die man im Abstiegskampf erwarten darf.

Positionen, auf denen sich der VfL verstärken könnte, gibt es also. Doch wie schaut es finanziell aus? Schon im Sommer war das Budget nach zwei Last-Minute-Transfers ziemlich ausgereizt. „Irgendwie eingeschränkt sind wir in Bochum immer“, sagt Sebastian Schindzielorz. „Aber wenn wir die sportliche Qualität der Mannschaft erhöhen können und es wirtschaftlich passt, dann können wir uns vorstellen, im Winter noch etwas zu machen.“ Ganz abgeneigt, Schwachstellen zu beheben, ist der Manager folglich nicht, auf konkretere Aussagen verzichtet er allerdings.

Vielleicht auch, weil die Möglichkeiten im Winter für alle Klubs begrenzt sind. Hierzulande laufen Verträge in der Regel bis zum Sommer. Einzig Spieler, die bei ihrem jetzigen Verein nicht zum Zuge kommen, wären für den VfL interessant. Alternativ könnte sich ein Blick ins Ausland lohnen. In Asien oder in Skandinavien endet die Saison oft im Winter, einige Spieler wären mit dem Jahreswechsel verfügbar. Dass Neuzugänge aus diesen Sphären zum VfL gekommen sind, liegt allerdings schon einige Zeit zurück.

Trio könnte gehen

Für Schindzielorz sind mögliche Neuverpflichtungen ohnehin nicht die einzige Herausforderung in der Winterpause. Parallel wird er schauen müssen, ob sich Spieler aus dem aktuellen Kader verändern wollen. Auf der Hand liegt, dass Jungprofis wie Jan Wellers und Maxwell Gyamfi in Bochum keine Perspektive mehr sehen. Zuletzt ließ Thomas Reis sogar Kaderplätze unbesetzt – die Höchststrafe für die beiden Eigengewächse. Auch Görkem Saglam kommt in dieser Saison nicht zum Zuge. Über einen neuen Berater lässt er Alternativen prüfen.

(Foto: Imago / Oliver Ruhnke)